Am Bau der Bagdad- und Hedschasbahn, die entfernte Teile des Osmanischen Reiches verbinden und durch die Türkei, das heutige Syrien und Jordanien bis Bagdad führen sollte, waren deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt. Finanziert wurde das Projekt in erster Linie von der Deutschen Bank. Mit der Durchführung war die Philipp Holzmann AG betraut, die wiederum Aufträge an türkische Subunternehmer vergab. Erster Abschnitt war die Anatolische Bahn von Konstantinopel (heute Istanbul) bis Konya, fertiggestellt 1896. Sie ging später in der Bagdadbahn auf.

Für diese 3200 Kilometer lange Verbindung fiel der erste Spatenstich im Oktober 1903. Größte Herausforderung war die Überwindung des bis zu 3000 Meter hohen Taurusgebirges in Richtung Süden. Auf einer 64 Kilometer langen Strecke wurden 44 Tunnel durch die Kalkfelsen gebohrt. Als der 1. Weltkrieg endete, waren 2000 Kilometer Gleise verlegt. Im Bahnhof von Bagdad waren zwar schon 1914 die ersten Züge eingelaufen, doch fehlte das Teilstück zwischen Nusaybin (an der heute türkisch-syrischen Grenze) und Samarra. Diese Lücke wurde erst 1940 geschlossen. Zur Zeit fährt der Taurus-Expreß einmal die Woche bis zum unweit von Nasria gelegenen Aleppo. Ansonsten ist Adana die Endstation.