SALZGITTER. Auch noch 19 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sollten Wildschweine aus Süddeutschland nicht auf den Teller kommen.

Eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ergab: Die Belastung von Wildbret, Pflanzen und Böden im Bayerischen Wald sind weiterhin hoch. So wurden 6700 Becquerel Radiocäsium pro Kilo Wildschwein (Bq/kg) gemessen. Bei Hirschen habe keine Probe den Grenzwert von 600 Bq/kg überschritten. Im Norden, wo es 1986 weniger regnete und deshalb weniger Cäsium in den Boden gelangte, sei die Belastung geringer.

"Bei Wildschweinen steigt die Belastung sogar wieder an", sagte BfS-Sprecher Florian Emrich. Sie ernähren sich gern von einer speziellen Pilzart. Da das Cäsium tiefer in den Boden abwandert, seien diese Pilze jetzt stärker belastet.