ATHEN. Zwei Tage nach dem Absturz einer Boeing 737 der Helios Airways mit 121 Toten bei Athen hat erstmals ein Techniker der zypriotischen Fluggesellschaft Probleme mit dem Kabinendruck des Unglücksjets bestätigt. Ex-Chefmechaniker Kyriakos Pilavakis berichtete, schon bei einem Flug von Warschau nach Zypern im Dezember 2004 seien kurz vor der Notlandung in Larnaka die Sauerstoffmasken aktiviert worden.

Nach Angaben der griechischen Regierung flog die Unglücks-Boeing bis zu drei Stunden per Autopilot in etwa 10 400 Meter Höhe, bevor sie zerschellte. Nachdem die Piloten das Bewußtsein verloren hatten, versuchten zwei Personen offenbar, die Kontrolle zu übernehmen, darunter eine Stewardess, deren Leiche im Cockpit entdeckt wurde. Die Piloten der Kampfjets, die das Unglücksflugzeug begleiteten, sahen, wie der Co-Pilot zusammenbrach. Er starb, wie gestern herauskam, aber erst bei dem Aufprall. Der Berliner Flugkapitän Hans-Jürgen M. (58) sei nicht im Cockpit gewesen. Die Sauerstoffmasken hätten unbenutzt von der Decke gebaumelt. Die letzten Worte der Piloten werden möglicherweise nie bekannt: Vom Stimmenrekorder wurde nur das Gehäuse entdeckt. Aber der Flugdatenschreiber sei geborgen worden.

Einen Tag vor dem Absturz hatte eine anderes Flugzeug von Helios ebenfalls Schwierigkeiten: Beim Landeanflug auf Birmingham habe der Pilot Probleme mit den Klappen an den Tragflächen seiner Boeing 737 gemeldet, berichtet ein Flughafensprecher.