Unsicherheit über den Zustand des Hitzeschildes

Houston. Die Astronauten der Raumfähre "Discovery" stehen vor einer riskanten Notreparatur am Hitzeschild ihres Spaceshuttles, die entscheidend für eine sichere Rückkehr zur Erde sein könnte.

In der US-Raumfahrtbehörde Nasa gibt es unterschiedliche Auffassungen, ob und wie das Problem mit zwei heraushängenden Füllstreifen zwischen den Hitzekacheln gelöst werden kann. "Die Raumstation ISS ist bei Weltraumausflügen ebenso repariert worden wie das Weltraumteleskop ,Hubble'", sagt Paul Hill vom Nasa-Flugleitzentrum in Houston. "Eine Instandsetzung des Shuttles im Weltall dagegen ist völliges Neuland."

Die Experten seien nervös, weil es nie zuvor getan worden sei. Die Nervosität haben zwei Füllstreifen am vorderen Rumpf ausgelöst, die 2,5 Zentimeter hervorstehen. Aerodynamiker befürchten, daß beim Wiedereintritt in die Atmosphäre hier Turbulenzen entstehen könnten.

Die offene Frage: Wird der Hitzeschild durch diese Turbulenzen zusätzlich erhitzt, und welche Auswirkungen hat das auf die Struktur der Hitzekacheln?

Riskant ist die Reparatur auch, weil die Astronauten mit einem Roboterarm an die beschädigte Stelle gehievt werden. Sollte der Arm gegen die "Discovery" prallen, könnten weitaus größere Schäden entstehen.