Ulsan. In fünftägigen harten Kämpfen ist Japan einer Wiederaufnahme des Walfangs näher denn je gekommen - unterlag aber letztlich den Schützern der Meeressäuger. Am Ende der Tagung der Internationalen Walfangkomission (IWC) in der südkoreanischen Hafenstadt Ulsan zeigte sich der mächtigste Walfang-Staat am Freitag trotzdem zufrieden. Denn Japan scheiterte bei der Tagung zwar mit dem Versuch der Lockerung des seit 1986 geltenden Moratoriums für den kommerziellen Walfang, konnte aber mehr Stimmen als jemals zuvor für sein Anliegen sammeln.

"Wir machen Fortschritte", sagte Japans Delegationschef Joji Morishita nach der Tagung. "Wir sind sehr zuversichtlich für das nächste Treffen." Tokio kündigte an, am "wissenschaftlichen" Walfang festhalten zu wollen. Japan unterläuft bislang das Walfangverbot, indem es eine Ausnahmeklausel nutzt. Jedes Jahr werden etwa 650 Wale getötet.

Eine Greenpeace-Sprecherin erklärte in Hamburg, die IWC drohe "in der Belanglosigkeit zu verschwinden". Zwar verlören die Befürworter der Waljagd in den Abstimmungen, "trotzdem sterben im kommenden Jahr mehr Wale als zuvor". Eine Sprecherin der Umweltschutzorganisation World Wild Fund for Nature (WWF) sagte, Japans wachsende Dominanz sei "ernsthaft besorgniserregend".