Überraschung: Kinderlose Eltern wollten ein Baby und bekamen fünf Söhne auf einmal.

Miami. Es ist ein Wunder aus dem Zeitalter des Internets und der künstlichen Befruchtung: Eine Leihmutter aus Phoenix hat Fünflinge für ein Ehepaar auf die Welt gebracht, das sie über ihre Homepage kennengelernt hatte. Die Beziehung der drei wurde während der Schwangerschaft so eng, daß die junge Frau jetzt sogar auf ihr Honorar (15 000 Dollar) verzichtet. Es ist das erste Mal, daß eine Leihmutter die Strapazen von Fünflingen auf sich nahm. Innerhalb von fünf Minuten holten die Ärzte im Guten Samariter Hospital von Phoenix (US-Staat Arizona) die fünf Jungen per Kaiserschnitt aus dem Bauch von Teresa Anderson (25). Als erster erschien Enrique, eine Minute später Jorge, dann Gabriel, Javier und schließlich Victor. Gabriel, der größte der "fantastischen Fünf", wog bei seiner Geburt 1800 Gramm, Javier, der kleinste, nur 1600 Gramm. Er wurde mit einem Herzfehler geboren und hat nach Angaben der Ärzte nur eine 33prozentige Chance zu überleben. Der Junge sei aber stark genug und soll in den nächsten Tagen operiert werden. Als die Babys das Licht der Welt erblickten, flüsterte die genetische Mutter Luisa Gonzales (32) jedem Jungen ins Ohr: "Von nun an bin ich deine Mama." Später sagte sie: "Darauf habe ich so lange gewartet. Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich Teresa bin. Sie hat meinen Traum wahr gemacht und mir eine Familie geschenkt." Dr. John Elliot, der mit Kollegen die Kleinen holte: "Fünflinge sind selbst für eine leibliche Mutter unglaublich schwer auszutragen. Für eine Leihmutter ist es ein Wunder." Die Jungen kamen in der 33. Woche zur Welt - eine Woche früher als geplant. Die leiblichen Eltern hatten seit zehn Jahren versucht, Kinder zu bekommen. Sie hatten alle Möglichkeiten von der Hormontherapie bis zur In-vitro-Befruchtung ausprobiert. Dann suchten sie im Internet nach einer Leihmutter - und stießen auf Teresa. Die junge Frau wollte mit dem Honorar ihre Ausbildung als Krankenschwester finanzieren. Sie hat bereits vier eigene Kinder, gab aber zwei zur Adoption frei.

Ärzte pflanzten Teresa fünf befruchtete Eier ein, um sicherzugehen, daß sich zumindest ein Ei entwickelt. Ungewöhnlicherweise taten dies alle fünf. Als feststand, daß es Fünflinge werden würden, traf Teresa eine unglaubliche Entscheidung: Sie verzichtete auf ihr Honorar. "Luisa ist Hausfrau, Enrique Gärtner. Sie werden jeden Cent jetzt brauchen." Der Onkel der Kinder hat ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet. Die ersten Geschenke sind schon eingetroffen. Eine Fernsehstation spendete nach einem Auftritt der Eltern 30 Pakete Windeln. Ein Babyartikel-Hersteller stellte Wippen und Baby-Monitore zur Verfügung. Und was sagt die tapfere Leihmutter? "Ich fühle mich blendend. Es war fantastisch, die Babys zu sehen und ihre Schreie zu hören." Die erfolgreiche Geburt macht Millionen kinderlosen Ehepaaren Hoffnung: Allein in Deutschland wünschen sich zwei Millionen Männer und Frauen vergebens ein Baby. In den USA sind es viermal so viele. Dort werden inzwischen pro Jahr rund 45 000 Kinder von Leihmüttern geboren - also schon jedes 100. Baby.

Die Fünflinge von Arizona sollen noch drei Wochen im Krankenhaus bleiben. Die Eltern und die Leihmutter haben beschlossen, in Kontakt zu bleiben. Teresas Ehemann Jerad Anderson: "Ich weiß, daß Teresa sehen will, wie sie heranwachsen."