Am 27. September 2002 fängt Magnus Gäfgen den elfjährigen Jakob von Metzler auf dem Rückweg von der Schule ab. Er bringt den Jungen in seine Wohnung, verklebt ihm mit Klebeband Nase und Mund. Jakob von Metzler erstickt am selben Tag qualvoll.

Aus einfachen Verhältnissen stammend, träumt der 27 Jahre alte Jurastudent Gäfgen von einem eigenen Auto und einer Eigentumswohnung. Ein junger Adliger führt ihn in für ihn faszinierende Kreise ein: junge Leute aus reichem Haus, die ihre Zeit auf Partys und in Klubs genießen. Gäfgen möchte dazugehören, schwindelt einen Job in einer Frankfurter Anwaltskanzlei vor. Für seine neue 16 Jahre alte Freundin Katharina spielt er den angehenden Starjuristen, überhäuft sie mit teuren Geschenken, geht mit ihr in der Frankfurter Nobelmeile "Goethestraße" einkaufen und fliegt mit ihr für vier Wochen nach Florida. Bald sind seine Mittel aus Bausparvertrag, Aktien und Rentenfonds aufgebraucht, das Konto überzogen. Gäfgen sucht einen Ausweg aus der Misere. Sein Augenmerk fällt auf Jakob von Metzler, den Sohn eines Privatbankiers, dessen Schwester mit Katharina in eine Klasse geht. Bereits einen Monat vor der Tat ist das Erpresserschreiben fertig.

Am 28. Juli 2003 verurteilt das Landgericht Frankfurt Magnus Gäfgen wegen Mordes in Tateinheit mit erpresserischem Menschenraub mit Todesfolge zu lebenslanger Haft. Wegen besonderer Schwere der Schuld ist eine Freilassung auf Bewährung nach 15 Jahren ausgeschlossen.