Paris. Mindestens 30 Vermissten- und Mordfälle sollen nach den grausigen Geständnissen des französischen Serienmörders Michel Fourniret (62) neu aufgerollt werden. Das teilte die Polizei in Paris mit. Der Waldarbeiter hatte in den vergangenen Tagen in seiner belgischen Haft neun Morde gestanden. Die Ermittler glauben, dass er für weitere Gewalttaten verantwortlich sein könnte. Am Wochenende waren nach Hinweisen Fournirets die Leichen zweier seiner Opfer auf dem Gelände des Schlosses Sautou in den Ardennen ausgegraben worden.

"Er hat gesagt, dass er zwei Mädchen im Jahr jagte", sagte der Staatsanwalt von Reims, Yves Charpenel. "Wir sind noch lange nicht am Ende. Wir stehen am Anfang sehr langer Ermittlungen. Wir haben noch weitere Überraschungen zu erwarten." Die Ermittler wollen feststellen, ob Fournirets Aufenthaltsorte und die bekannten Elemente über den Tathergang auf weitere Fälle schließen lassen. Vor allem die Zeit zwischen 1990 und 2000 ist interessant, denn bislang nannte Fourniret keine konkreten Taten. Möglicherweise war er auch in Deutschland. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes gibt es "bisher aber keinen direkten Verdacht". Politiker zeigten sich indessen alarmiert und sprachen sich für einen besseren und schnelleren Informationsaustausch über Kriminelle zwischen den EU-Staaten aus.