Beverly Hills. Die Musiklegende Ray Charles ist tot. Der Soul-Sänger und Pianist starb nach Angaben seines Agenten gestern im Kreise von Verwandten und Freunden in seinem Haus in Beverly Hills an den Folgen eines Leberleidens. Der Musiker wurde 73 Jahre alt. Seit seinem siebten Lebensjahr war er blind, wahrscheinlich als Folge einer Grüner-Star-Erkrankung. Mit Liedern wie "What'd I Say" oder "Georgia On My Mind" eroberte Charles ebenso das Publikum wie mit "Unchain My Heart". In seinen Stücken verschmolz er auch Gospel und Blues und erkundete die Gefilde von Country, Jazz und Big Band. Er erhielt insgesamt zwölf Grammys. Neben einem feinen Gehör zeichnete ihn sein phänomenales Gedächtnis aus: "Ich kann ein ganzes Arrangement im Kopf schreiben, ohne einmal ans Klavier zu gehen", erzählte Ray Charles gerne. Das Multitalent beherrschte Klarinette, Orgel und Saxophon. Ende 2003 hatte Charles bei der Ankündigung einer Tournee für 2004 erklärt, er fühle sich "fantastisch". Schon 1963 war der Musiker, der sich nach Heroin- und Marihuana-Missbrauch einer Entziehungskur unterziehen musste, für 60 000 Mark Gage im Hamburger Star Club aufgetreten.