München. Den Norddeutschen mag die Frage ziemlich egal sein. Den Bayern ist sie es nicht: Wo genau verläuft der "Münchner Weißwurst"-Äquator? Nur durch München und seine Vororte? Oder auch durch die Regionen Schwaben und Altbayern? Darf eine "Münchner Weißwurst" gar aus Hamburg kommen? Über diese Fragen ist im Freistaat ein heftiger Streit entbrannt.

Seit Monaten kämpfen sich Sachbearbeiter beim Deutschen Patentamt durch zwei Anträge, die die Bezeichnung "Münchner Weißwurst" einer genauen geographischen Region zuordnen wollen. Dass es dabei um die Wurst geht, hat auch die Politik erkannt: Das bayerische Landwirtschaftsministerium gab zu der heiklen Frage extra eine Studie in Auftrag. Schließlich ist am Beispiel des Dresdner Stollen (er ist geschützt und muss aus dem Großraum der sächsischen Landeshauptstadt kommen) bekannt, welch Pfründe hinter dem Patriotismus stecken können.

In seinem Dilemma ist das Patentamt zum Glück nicht allein. Das letzte Wort hat ohnehin die EU-Kommission in Brüssel - und das kann dauern . . .