London. Seit 10 000 Jahren essen die Menschen Bananen. Für eine halbe Milliarde Menschen in Asien und Afrika ist die Frucht ein Grundnahrungsmittel (Kochbanane). Pilzbefall stellt jetzt eine so große Gefahr für diese Obstart dar, dass Experten warnen: Schon in zehn Jahren könnte die Banane ausgerottet sein.

Als Grund nennt Dr. Emile Frison, Direktor des Internationalen Netzwerks zur Bananenverbesserung im französischen Montpellier, die Tatsache, dass sich das Staudengewächs nicht geschlechtlich fortpflanzt. Zur Vermehrung dienen vielmehr seit Jahrtausenden Wurzelschösslinge und Wurzelstockteile. Damit, so der aus Belgien stammende Pflanzenpathologe, "ist jede Banane ein Klon, nahezu ohne jede genetische Vielfalt und deshalb reif für alle möglichen Erkrankungen wie keine andere Feldfrucht auf Erden". Zwei Pilz-Erkrankungen, Panama-Krankheit und Schwarze Sigatoka, haben die Bananenernte in Uganda, dem zweitgrößten Erzeugerland, um 40 Prozent, im Hauptanbaugebiet von Brasilien gar um 70 Prozent schrumpfen lassen. Die einzige Hoffnung sieht der aus Belgien stammende Biopathologe in der Entwicklung einer neuen gentechnisch modifizierten Sorte.