Mainz. Die Polizei in Rheinland-Pfalz geht einem furchtbaren Verdacht nach. Anscheinend hat es Fälle von Kannibalismus mit okkult-rituellem Hintergrund gegeben. Der Trierer Oberstaatsanwalt Georg Jüngling bestätigte gestern entsprechende Ermittlungen seiner Behörde seit Mai 2002. Die Ermittlungen seien auf Grund der Strafanzeige einer 34-jährigen Frau aus Trier eingeleitet worden, die sexuelle Handlungen mit okkultem Hintergrund schilderte. Diese Taten hätten sich der Zeugin zufolge im Rahmen von schwarzen Messen zugetragen, ein Teil davon auch in Trier, sagte Jüngling weiter.

Damit bestätigte der Staatsanwalt einen Bericht der Sendung "ZDF-Reporter", die gestern Zeugen von rituellen Vergewaltigungen, Morden und Fällen von Kannibalismus präsentierte. Es seien auch Babys getötet und gegessen worden. Der Autor des Beitrages, Rainer Fromm, berichtet, seine Zeugin sei vergewaltigt, gefoltert und dabei auch fotografiert und gefilmt worden. Als Teilnehmerin an den schwarzen Messen sei sie zudem zum Verzehr der Opfer gezwungen worden. Die von ihr berichteten Taten lägen allerdings 15 Jahre zurück.

Knapp 20 ihm bekannte Fälle in Deutschland habe er nachrecherchiert und dabei frappierende Ähnlichkeiten bis hin zu identischen Angaben gefunden, sagte Fromm. Der Verdacht liege nahe, dass es sich um Gruppen von 20 bis 30 Personen handle. Dabei sei das Okkulte in vielen Fällen eine geschickte Tarnung für Täter aus der Pornoszene.