Die Mehrheit der Deutschen versteht die Sprache in Behördenbriefen nicht. 86 Prozent gaben in einer repräsentativen Studie an, Schwierigkeiten mit...

Wiesbaden. Die Mehrheit der Deutschen versteht die Sprache in Behördenbriefen nicht. 86 Prozent gaben in einer repräsentativen Studie an, Schwierigkeiten mit dem Beamtendeutsch zu haben. Das teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden mit.

Ein besonders treffendes Beispiel für Behördendeutsch ist das Wort "Restmüllbehältervolumenminderung". Oder was meint ein Amt mit einem "Eignungsfeststellungsverfahren"? Mit einer kleineren Mülltonne oder dem Wort Bewerbungstest könnten die Bürger viel eher etwas anfangen. Das Verständnis ist übrigens nicht von der Bildung abhängig: Auch für 81 Prozent der Befragten mit Abitur oder Hochschulabschluss sind Briefe von Behörden schwer verständlich. Sätze wie "Zur Erfüllung eines kurzfristig auftretenden Datenbedarfs für Zwecke der Vorbereitung und Begründung anstehender Entscheidungen dürfen Bundesstatistiken ohne Auskunftspflicht durchgeführt werden" sorgen bei allen Bürgern für Gänsehaut.

Professorin Karin Magdalena Eichhoff-Cyrus von der GfdS: "Alle Menschen sollten ihre Rechte und Pflichten auch verstehen können." In Wiesbaden bietet die Gesellschaft deshalb Seminare für Beamte an.