In einer Tannenschonung, rund 100 Meter vom südlichen Ufer des Möhnesees entfernt, blieben die Suchmannschaften gestern geschockt stehen. Die...

Paderborn. In einer Tannenschonung, rund 100 Meter vom südlichen Ufer des Möhnesees entfernt, blieben die Suchmannschaften gestern geschockt stehen. Die Spürhunde hatten angeschlagen: Unter Tannenzweigen lag die Leiche eines Mädchens. Ist es die vermisste Kardelen aus Paderborn? "Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der Leiche nicht um die Achtjährige handelt, ist äußerst gering", sagte Polizeisprecher Ulrich Krawinkel. Das Obduktionsergebnis wird für heute erwartet.

Was genau geschah, ist noch unklar. Nach Lage der Dinge, so die Polizei, deutet alles darauf hin, dass Kardelen einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Das Mädchen wurde seit Montag vermisst. Die Schülerin hatte am Mittag ihr Elternhaus in Paderborn verlassen, um bei einer Freundin zu spielen. Deren Mutter musste Kardelen jedoch wieder wegschicken, weil ihre Tochter nicht zu Hause war. Dann verliert sich ihre Spur. Irgendwann auf dem Heimweg muss sie ihrem Mörder begegnet sein.

Um 18.20 Uhr alarmierten ihre Eltern Yasin und Dönde K. die Polizei. Der Vater (34) ahnte offenbar schon zu diesem Zeitpunkt Schreckliches. Er erlitt einen Zusammenbruch und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Am Mittwoch entdeckten dann zwei Joggerinnen auf einem Fußweg an einer Straße in der Nähe des 60 Kilometer entfernten Möhnesees im Sauerland Kleidungsstücke der Schülerin, darunter auch ihren pinkfarbenen Prinzessinnenmantel sowie Unterwäsche. Die Polizei geht davon aus, dass die Sachen aus einem fahrenden Auto geworfen wurden. Eine Einsatzhundertschaft und Suchhunde durchkämmten daraufhin das Gebiet um die Talsperre.

Nach dem Fund der Mädchenleiche untersuchen Experten jetzt, ob der Fundort auch der Tatort war.