Aus einem riesigen Krater heraus türmen sich Schutt und Asche, davor stehen verzweifelte Helfer - verzweifelt, weil sie Helfer sind, die nicht...

Köln. Aus einem riesigen Krater heraus türmen sich Schutt und Asche, davor stehen verzweifelte Helfer - verzweifelt, weil sie Helfer sind, die nicht helfen können. Vier Tage nach dem Einsturz des Historischen Stadtarchivs in Köln bietet sich noch immer ein Bild der Verwüstung. Noch immer werden zwei junge Männer unter den Trümmern vermisst.

Jetzt macht den Rettungskräften auch noch Dauerregen zu schaffen: Er lässt den Grundwasserspiegel steigen und damit den ohnehin schon fragilen Untergrund immer unberechenbarer werden. Es drohen neue Erdrutsche, mehrere umstehende Gebäude sind bereits einsturzgefährdet. Mit jeder Arbeit an der Unglücksstelle bringen sich die Helfer selbst in Gefahr. Für Kevin (17) und Khalil (24), die wahrscheinlich beim Einsturz ihres Wohnhauses verschüttet wurden, gibt es nach Angaben der Rettungskräfte kaum noch Hoffnung, dass sie überlebt haben. Die Suche nach dem Bäckerlehrling und dem Design-Studenten sollte in der Nacht zum Sonnabend fortgesetzt werden.

Weiterhin verschüttet sind auch etwa 90 Prozent der 30 Regalkilometer langen Dokumente-Sammlung des Stadtarchivs. 33 Menschen haben ihre Wohnungen verloren. Sie hatten in den drei Häusern gelebt, die ebenfalls eingestürzt sind oder abgerissen werden mussten. 22 Mieter dürfen derzeit aus Sicherheitsgründen nicht in ihre Wohnungen.