Die dreitägige Operation von der Ost- bis zur Westküste lief unter dem Namen „Operation Cross Country“. Insgesamt wurden in 29 Städten mehr als 50 mutmaßliche Zuhälter verhaftet 48 Kinder aus den Händen der Verbrecher befreit. Die bei der Razzia befreiten Kinder sind zwischen 13 und 17 Jahre alt.

Bisher spielte die Bekämpfung von Zwangsprostitution nicht die Hauptrolle der Bundespolizei, sondern war Angelegenheit der Polizei der Einzelstaaten. Doch nun will das FBI aktiver werden: "Das Ziel ist, Kinder zu befreien. Wir betrachten sie als die Kinderopfer der Prostitution", erklärte der stellvertretende FBI-Direktor Daniel Roberts.

"Leider handelt es sich bei der überwältigenden Mehrheit dieser Kinder um 'Wegwerfkinder' ohne Unterstützung ihrer Familie, ohne Freunde", sagte Roberts. "Es sind Kinder, die keiner will, Einzelgänger. Viele sind Ausreißer." Die meisten befreiten Kinder seien der Obhut örtlicher Jugendschutzbehörden übergeben worden. An der Razzia seien FBI-Agenten von Miami über Chicago bis Anchorage in Alaska beteiligt gewesen.

Die bundesweite Razzia soll es auch ermöglichen, Zuhälter mit höheren Strafen zu belegen. Bundesweit ist ein höheres Strafmaß als in den meisten Einzelstaaten möglich. Staatsanwälte können zudem Anklagen wegen organisierter Kriminalität erheben, was zu jahrzehntelangen Strafen führen könnte. "Einige dieser Zuhälter-Netzwerke sind sehr ausgeklügelt, sie sind Länderübergreifend", sagte Roberts.

Das FBI kämpft gemeinsam mit lokalen Polizeibehörden seit 2003 gegen Kinderprostitution. Seitdem wurden laut der Bundespolizei 670 Kinder aus der Zwangsprostitution befreit. FBI-Chef Robert Mueller kündigte an, die Anstrengungen fortzusetzen: "Wir können den Kindern vielleicht ihre Unschuld nicht zurückgeben, aber wir können sie aus diesem Kreislauf des Missbrauchs und der Gewalt befreien."