Dan küsst Melinda. Doch plötzlich: “Was ist das?“ Dicke rote Quaddeln schießen aus ihrer Haut. Ihre Muskeln verkrampfen, Melinda ringt nach Luft,

Marburg. Dan küsst Melinda. Doch plötzlich: "Was ist das?" Dicke rote Quaddeln schießen aus ihrer Haut. Ihre Muskeln verkrampfen, Melinda ringt nach Luft, fällt, reißt eine Schublade auf, sucht mit letzter Kraft ihre rettende Spritze, verliert das Bewusstsein. Tot?

Jürgen Schäfer klickt auf Stopp. "Was haben wir gesehen, was ist passiert?" Vor ihm sitzen 50 Medizinstudenten in der Marburger Uniklinik. Sie sehen "Dr. House", die erfolgreichste US-Serie im deutschen Fernsehen. Jeden Dienstag schauen rund sechs Millionen Menschen bei RTL zu, wenn Hugh Laurie (49) als Dr. Gregory House mit seinem Ärzteteam die schwierigsten Krankheiten behandelt.

Unter dem Motto: "Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt?" zeigt Schäfer, Professor an der Klinik für Innere Medizin, Ausschnitte aus der Serie, um die Studenten anzuregen, mitzudenken und die eigene Diagnose kritisch zu hinterfragen. Teamarbeit, wie sie bei "Dr. House" gezeigt werde, sei insbesondere in der inneren Medizin wichtig, sagt er. Übrigens: Die plötzlich ohnmächtige Melinda litt an einer äußerst seltenen Zeckenlähmung, ausgelöst durch das Gift einer Zeckenart.