Karven-Prozess in den USA: Der Tod ihres Sohnes Daniel war ein Unfall

Santa Monica. "Wir sind erleichtert, dass dieser entsetzliche Prozess vorbei ist." Das sagte die deutsche Schauspielerin Ursula Karven (38) gestern in Santa Monica. Zehn Millionen Dollar Entschädigung hatte sie für den Tod ihres vierjährigen Sohnes Daniel gefordert, der im Juni 2001 im Pool von Rockmusiker Tommy Lee (40) ertrunken war. Doch sie und ihr Ehemann James Veres (53) gehen leer aus. Ein Gericht in Santa Monica sprach Schlagzeuger Lee, Ex-Ehemann von Kurvenstar Pamela Anderson, von jeder Schuld frei. Zur Urteilsverkündung waren Karven und ihr Ehemann nicht erschienen. Die zwölf Geschworenen hatten ihr Urteil bereits nach 90 Minuten gefällt. "Es war ein Unfall", sagte ihr Sprecher Howard Pollack. Der Vorwurf, Tommy Lee habe grob fahrlässig gehandelt, weil er für die Kinderparty keinen Bademeister engagiert und keine Rettungswesten für die 20 kleinen Gäste bereitgestellt hatte, hätten die Geschworenen nicht gelten lassen. "Wer macht so etwas schon?", sagte Pollack. Er habe selbst vier Kinder großgezogen und dabei oft zu Pool-Partys in seinem Garten eingeladen. "Warum sollen für Tommy Lee andere Maßstäbe gelten als für ganz normale Leute?" Der Musiker verließ das Gericht durch einen Hinterausgang. Sein Anwalt James Baratta: "Wir freuen uns nicht darüber, den Prozess gewonnen zu haben, weil alles eine schreckliche Tragödie war."