Das wichtigste Kennzeichen der Megalithkultur sind Großsteingräber ("Hünengräber"), die sich besonders zahlreich in Norddeutschland finden: allein 400 in Niedersachsen, andere in Mecklenburg und Schleswig-Holstein, vor allem im Sachsenwald. Eines steht im Forst bei Klecken, ein anderes in Grundoldendorf bei Buxtehude. Ihre Erbauer waren kluge Ingenieure, aber auch einfallsreiche Künstler und geschickte Chirurgen. Sie wohnten in kleinen Dörfern, rodeten Wälder mit Steinäxten, säten Getreide an und hielten Rinder, Schafe und Ziegen. Sie spannten Ochsen vor Wagen mit Scheibenrädern und bauten Bohlenwege durch die Moore (bei Aurich ist ein solcher erhalten). Sie paddelten in Einbäumen über die Nordsee, beteten zu Naturgöttern und schmückten ihre Frauen mit Perlmutt. Ihre Schamanen tanzten zu Trommeln, Muscheltrompeten und Knochenpfeifen. Vor 3000 Jahren ging die Megalithkultur in jüngeren Kulturen auf, aus denen erst viel später die Germanen entstanden.