Beamte durchsuchten fast 80 Wohnungen, Büros und Vereinsheime der Bandidos. Waffen und Drogen wurden gefunden. Zehn Männer festgenommen.

Berlin/Hennigsdorf. Nach der Großrazzia gegen die kriminelle Rockerszene in Berlin und Brandenburg entscheiden Haftrichter an diesem Freitag, ob zehn Männer in Untersuchungshaft kommen. Gegen acht Rocker lagen bereits Haftbefehle vor. Bei zwei weiteren Festgenommenen wird geprüft, ob die Vorwürfe für eine Haft ausreichend sind. Die Polizei hatte am Donnerstag in einer groß angelegten Aktion wegen Drogenhandels ermittelt.

Rund 1100 Beamte waren im Einsatz, darunter die Spezialeinheit GSG 9. Sie durchsuchten fast 80 Wohnungen, Arbeitsstätten und Vereinsheime der Bandidos. 13 Verdächtige wurden festgenommen. Gegen sieben lagen bereits Haftbefehle wegen bandenmäßigen Rauschgifthandels in großem Stil vor. Als „Zufallstreffer“ ging der Polizei auch ein Däne ins Netz, der ebenfalls mit Haftbefehl gesucht wurde.

Bei dem massiven Polizeieinsatz wurden Drogen, Bargeld, scharfe Schusswaffen, Messer, zwei gestohlene Motorräder, vier Autos und Baseballschläger beschlagnahmt. Die Ermittler entdeckten auch ein Chemielabor, in dem vermutlich Drogen hergestellt wurden. Schwerpunkt der Razzia war das Clubhaus der Bandidos del Este in Hennigsdorf nördlich von Berlin. Seit rund einer Woche gehen die Behörden massiv gegen Rockerclubs in Berlin und Brandenburg vor.

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