Scharen von Riesenspinnen in Indien: Möglicherweise handelt es sich um eine bislang unbekannte Vogelspinnen-Art. Zwei Bissopfer starben.

Gauhati. Ein horrorfilmreifes Szenario: Im Nordosten von Indien verbreiten Scharen von haarigen Riesenspinnen Angst und Schrecken. Die schwarzen Achtbeiner griffen schon mehrfach Dorfbewohner im entlegenen Bezirk Tinsukia an, wie die Behörden erklärten. Zwei Opfer starben – allerdings war unklar, ob die Spinnenbisse der Grund waren oder die unsachgemäße medizinische Versorgung der schmerzhaften Schwellungen.

Die haarigen Spinnen wurden erstmals vor etwa einem Monat in der Grassteppe von Tinsukia und den dichten Dschungelgebieten nördlich des Flusses Brahmaputra entdeckt. Nach Angaben von Experten handelt es sich möglicherweise um eine bislang unbekannte Vogelspinnen-Art. "Sie sieht aus wie eine neue Spezies“, sagte der Ökologe L.R. Saikia von der Dibrugarh-Universität in Assam am Dienstag. "Wir konnten sie noch nicht identifizieren.“ Daher können die Bisse auch nicht mit einem Gegengift behandelt werden.

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Die Bewohner von Tinsukia versuchen derweil, sich vor den Spinnen zu schützen, indem sie nachts ihre Beleuchtung angeschaltet lassen und vor ihren einfachen Behausungen Wache halten. Bisher wurden mindestens sieben weitere Bissopfer mit Antibiotika behandelt, nachdem sie versucht hatten, ihre Wunden selbst zu behandeln, wie der Krankenhausarzt Anil Phapowali in der Ortschaft Sadiya sagte. Gefährlicher als die Bisse selbst sei auch die Behandlung durch Wunderheiler, die die Wunden mit Rasierklingen aufschnitten.

In dem durch den Fluss von den umliegenden Straßen abgeschnittenen Gebiet leben etwa 100.000 Menschen, die meisten von ihnen arme Reisbauern. Nach Angaben der Behörden tauchten die aggressiven Riesenspinnen nun erstmals auch südlich des Brahmaputra auf.