Wegen der freizügigen Outfits der Sängerin verweigerte die Polizei die Genehmigung für das geplante Konzert am 3. Juni in Jakarta.

Jakarta. Zu schrill, zu frech, zu freizügig. Ein ausverkauftes Konzert von Lady Gaga in Indonesien steht nach Protesten von Islamisten möglicherweise vor dem Aus: Wegen der freizügigen Outfits der Sängerin verweigerte die Polizei die Genehmigung für Auftritt. Das teilte Polizeisprecher Boy Rafli Amar am Dienstag in Jakarta mit. Das für den 3. Juni geplante Konzert in der indonesischen Hauptstadt ist das größte von Ladys Gagas „Born This Way Ball“-Tour in Asien, die seit April läuft.

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Der örtliche Veranstalter Michael Rusli war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Zuvor hatte er der Nachrichtenagentur AP gesagt, es wäre bedauerlich, sollte die Polizei keine Genehmigung für das Konzert erteilen. Die Show im Gelora-Bung-Karno-Stadion mit 52.000 Plätzen sei innerhalb von zweieinhalb Stunden ausverkauft gewesen. Kritiker haben erklärt, Lady Gagas exzentrische Auftritte widersprächen den Werten des Islams und seien eine Gefahr für die indonesische Jugend. Vor allem die radikale Organisation „Islamische Verteidigerfront“ hatte gegen das Konzert mobil gemacht. Lady Gaga fördere die Satansanbetung und die Homosexualität, erklärte die Gruppe.

Ob der Auftritt damit definitiv abgesagt ist, war zunächst unklar. Der Konzertveranstalter habe sich noch nicht geäußert. Rund 30 000 Eintrittskarten seien bislang verkauft worden, berichteten örtliche Medien. Indonesien ist mit rund 240 Millionen Einwohnern das größte islamische Land der Welt.

Mit Material von dapd und dpa