Kosova-Boss in Dreifachfunktion debütiert mit 1:4 gegen Pinneberg, Algan kontert Wiehles Vorwurf, Niendorfs Fuchs schießt Cordi ab.

Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte Thorsten Beyer das Traineramt beim Oberligisten Klub Kosova wegen Disziplinlosigkeiten hingeworfen. „Wir sind nicht disziplinlos, wir sind eine sehr sympathische Mannschaft“, findet hingegen Arton Mazrekaj. Der Manager und Präsident des Clubs übernahm die Nachfolge auf der Trainerbank – und traf eine feine Unterscheidung bezüglich Beyers Rücktritt: „Dass ein Coach diese Kurzschluss-Entscheidung trifft, kann ich respektieren. Ob ich es akzeptieren kann, sei dahingestellt.“ Ein neuer Trainer ist bei den Wilhelmsburgern noch nicht in Sicht, aber Mazrekaj ist sich sicher: „Wir werden am Ende über dem Strich stehen. Und wenn nicht, ist das auch kein Beinbruch für den Verein.“

Vor dem Oberliga-Abstiegsduell bei Kosova hatte Pinnebergs Trainer Thorben Reibe andere Probleme. „Wir schießen zu wenig Tore“, klagte er. Rechtsaußen Alexander Borck nahm sich Reibes Worte zu Herzen, schnürte einen Dreierpack beim 4:1-Auswärtserfolg. Borck also ein Typ für den Sturm? „Auf keinen Fall. Eigentlich kann er so etwas gar nicht“, sagte Reibe lachend.

Derby Osdorf vs. Altona liefert Gesprächsstoff


Zuschauerrekord, Finsternis, Trainerzoff. Das Oberliga-Derby zwischen TuS Osdorf und Altona 93 (2:0) bot reichlich Gesprächsstoff. Die drei Punkte vor der Rekordkulisse von 780 Zuschauern behielten die Gastgeber verdient durch Treffer von Melvin Bonewald (35.) und Henrik Schmidt am Blomkamp. Schmidt entschied die Partie mit seinem Treffer in der 112. Spielminute. Grund für die „Verlängerung“: In der 49. Minute fiel das Flutlicht knapp eine halbe Stunde aus. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch.

Nach dem Abpfiff trauerte Altonas Trainer Berkan Algan weniger aufgrund der Niederlage, sondern „wegen der Hiobsbotschaften in der Woche“. Flügelflitzer Braima Balde (Kreuzbandriss) und Abwehrspieler Sven Waldschmidt (Bandscheibenvorfall) werden länger fehlen. Von Algan enttäuscht war Osdorfs Trainer Peter Wiehle: „Ich habe gehört, Berkan hat unter der Woche gesagt, wir würden unser blaues Wunder erleben und Altona schießt uns 3:0 ab. Das ist respektlos.“ Algan: „Ich arbeite mit den Werten des Respekts und der Liebe. Niemals würde ich so eine planlose Aussage tätigen. Ich mag Peter Wiehle. Osdorf ist eine Bereichung für die Oberliga. Aber von diesen Vorwürfen distanzieren sich sowohl ich als auch Altona 93.“

Niendorf-Joker entscheidet Spitzenspiel

Einen spektakulären Kurzeinsatz feierte Niendorfs Joshua Fuchs im Oberligaspiel gegen Spitzenreiter Concordia. In der 89. Minute eingewechselt, gelang ihm in der 90. Minute der 2:1-Siegtreffer, obwohl er große Teile der Vorbereitung aus Krankheitsgründen verpasst hatte. „Ich bin vor dem Tor ganz gut“, erklärte der 21-Jährige locker, der früher bei Concordia und unter Cordis aktuellem Trainer Aki Cholevas in Norderstedts A-Jugend kickte. Fuchs` jetziger Trainer Ali Farhadi freute sich über die „gelungene Einwechslung“, Cordis Coach Cholevas (angeblich im Gespräch beim Regionalligisten Berliner AK 07) blieb gelassen: „Wir haben gut gespielt und verloren. Solche Tage gibt es.“