Elf Jahre alter Moritz Fröhlich startet an diesem Sonntag beim Internationalen Säbel-Turnier des FC. Dem Veranstalter liegen rund 60 Meldungen vor. Beginn in der Sporthalle des TSV Trittau ist um 10 Uhr.

Lütjensee. Längst vergessen ist das Formtief der vergangenen Monate, denn Moritz Fröhlich hat den Spaß am Fechtsport zurückgewonnen. „In den Sommermonaten war bei mir einfach die Luft raus“, sagt der 11-Jährige vom FC Lütjensee, „deshalb hatte ich arge Probleme, mich immer wieder aufs Neue zu motivieren.“

Ein Turnier in Mecklenburg-Vorpommern läutete die Wende ein. Mehr recht als schlecht quälte sich der Sechstklässler der Hahnheide-Schule Trittau durch die Vorrunde, ehe er sich – in der Rolle des Außenseiters – im Finale mit viel Kampf und Herzblut gegen einen starken Kontrahenten aus Schwerin mit 10:8 durchsetzen konnte. „Wie eine Mauer standen die Anhänger hinter meinem Gegner“, sagt Moritz, „doch das hat mich eher stark gemacht als beeindruckt."

Nun fiebert der Elfjährige dem an diesen Sonntag von seinem Verein organisierten 2. Internationalen Säbel-Turnier entgegen – auch wenn das Florett seine bevorzugte Waffe ist. „Der Säbel ist zwar eindeutig die schnellere Waffe“, sagt Moritz, „dafür halte ich das Florettfechten für anspruchsvoller, da die Trefferfläche kleiner ist und man nur mit der Spitze Punkte erzielen kann.“

Als Ausgleich zum Fechtsport betreibt Moritz seit rund vier Jahren Rettungsschwimmen bei der DLRG Trittau – und sitzt im gleichen Zeitraum für den TSV am Schachbrett. Kein Wunder, denn Vater Sascha ist Schachtrainer des Vereins. Moritz bestreitet nur die Punktspiele, denn die Trainingseinheiten überschneiden sich zeitlich mit den Fecht-Übungsstunden. „Deshalb sitzen mein Vater und ich uns zu Hause häufig am Brett gegenüber, um verloren gegangene Trainingszeiten nachzuholen“, sagt Moritz. Eine Partie gegen den Senior habe er aber noch nicht gewinnen können, „aber was nicht ist kann ja noch werden.“

Fechtcoach Friederike Janshen ist froh über ihren wiedererstarkten Schützling. Sie sagt: „Moritz hat viel Talent und überträgt Trainingsinhalte schnell und mutig auf die Wettkampfebene.“ Zu einer Einschränkung lässt sich die mehrmalige Senioren-Welt- und Europameisterin dann doch noch hinreißen: „Moritz ist ein äußerst ökonomischer Fechter, der sich meist nur dann bewegt, wenn es unbedingt sein muss“, sagt sie und schmunzelt. Übrigens: Neben Moritz lassen auch junge Talente wie Lea-Charlotta Laux oder Jim Mauz auf eine sportlich erfolgreiche Zukunft des FC hoffen.

Für das Fechtspektakel an diesem Sonntag liegen den Veranstaltern rund 60 Meldungen aus Norddeutschland und Dänemark vor. Den Auftakt in der Sporthalle des TSV Trittau (Im Raum) machen um 10 Uhr die Schüler, im Anschluss messen sich die A- und B-Jugendlichen. Um 13 Uhr betreten die Erwachsenen die Fechtbahn. Interessierte Zuschauer haben den ganzen Tag über die Möglichkeit, sich an einem Infostand über Leistungen und Trainingsabläufe des Lütjenseer Fechtclubs zu informieren. „Wir legen gesteigerten Wert auf eine vernünftige Außendarstellung“, sagt Claudia Simon, Vorsitzende des 2002 gegründeten Vereins.

Die Inhaberin eines Grönwohlder Architekturbüros sprang im Frühjahr sprichwörtlich in die Bresche, als der vakant gewordene Posten des Vereinschefs besetzt werden musste. „Bis dahin war ich in der lediglich in der Rolle des TT, des Turnier-Trottels, der die Kinder fast jedes Wochenende überall hinfährt und abholt“, sagt sie lachend.

Mit Sportwartin Elke Laux sowie Ehemann Peter als Kassenwart und den Trainern Janhsen und Benjamin Kirchhoff steht Simon ein kompetentes Team zur Seite. Nicht zu vergessen der 19-jährige Phillip Rommel, selbst erfolgreicher Fechtsportler, der als Jugendwart und zweiter Vorsitzender des Vereins ein ideales Bindeglied zwischen Jung und Alt abgibt.