Buxtehudes Kapitänin Isabell Klein erleidet im EHF-Pokalspiel gegen VOC Amsterdam einen Fußbruch und verpasst damit die Handball-EM. Buxtehudes Emily Bölk erzielt beim 32:25-Erfolg zehn Treffer.

Buxtehude. Nach Spielende verharrte Isabell Klein noch minutenlang auf der Ersatzbank – den Fuß hochgelegt, daneben Krücken, während „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ aus den Boxen der Buxtehuder Halle Nord dröhnte. In den Arm gereicht bekam die Frau von THW-Kiel-Profi Dominik Klein Söhnchen Colin als Tröster. Für die Kapitänin war das Drittrundenhinspiel des EHF-Pokals gegen VOC Amsterdam bereits nach elf Minuten beendet gewesen. „Ich bin einer Gegenspielerin ganz blöd auf den Fuß getreten und wusste gleich, dass etwas kaputt ist“, erzählte Klein.

Die Untersuchung ergab einen komplizierten Bruch des rechten Mittelfußes. Schon am Montag wird die Spielführerin der Handballnationalmannschaft operiert. Damit fehlt sie auch bei der EM in Ungarn und Kroatien (7. bis 21. Dezember). „Das ist ein schwerer Schlag für ,Isi‘, den BSV und uns“, sagte Bundestrainer Heine Jensen. Klein hatte schon 2012 die EM wegen eines Handbruchs verpasst.

Am Sonnabend konnte der BSV den Verlust kompensieren, mehr noch: Die 1400 Zuschauer erlebten die Geburtsstunde eines Rückraumstars. Die erst 16-jährige Emily Bölk war mit zehn Toren die überragende Akteurin beim 32:25 (15:14)-Auftaktsieg gegen den niederländischen Vizemeister. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, meinte Deutschlands Wunderteenie ein bisschen überfordert nach ihrem Glanzauftritt. „Ich freue mich, dass ich schon so viel Verantwortung bekommen habe.“

Als erste Gratulantin schloss Mutter Andrea Bölk, Weltmeisterin von 1993, ihre „Emy“ in die Arme. Auch Klein zeigte sich beeindruckt: „Emily ist für ihr Alter schon sehr, sehr weit.“

Nach einem 18:20-Rückstand hatte der BSV erst in den letzten 20 Minuten die Voraussetzungen für den Einzug ins Achtelfinale geschaffen. Trainer Dirk Leun freute sich zwar über die Leistung seines Toptalents. Mit Blick aufs Rückspiel in Amsterdam am Sonnabend sagte er aber: „Mal sehen, wie viele gesunde Spielerinnen wir dann noch haben.“ Klein selbst war nur aushilfsweise auf die Spielmacherposition gerückt, nachdem Randy Bülau am Mittwoch vor dem Spiel in Bietigheim (26:29) beim Aussteigen aus dem Teambus schmerzvoll auf den Rücken gestürzt war.