Von 19 Uhr an finden in der Verbandshalle am Braamkamp die Titelkämpfe statt. „Das Niveau, auf dem sich das Hamburger Amateurboxen derzeit bewegt, halte ich für sehr hoch“, sagt der HABV-Präsident.

Hamburg. Die Querelen um die Führung, die am 5. November in Neuwahlen gipfeln werden (Abendblatt berichtete), haben den Hamburger Amateurbox-Verband (HABV) in den vergangenen Monaten auf Trab gehalten. Umso glücklicher ist HABV-Präsident Peter Hamel, dass an diesem Sonnabend endlich wieder der Sport im Mittelpunkt steht. Von 19 Uhr an finden in der Verbandshalle am Braamkamp die Hamburger Meisterschaften statt, und Hamel geht mit großen Erwartungen in die Titelkämpfe. „Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass die Sportler unter den Querelen nicht leiden mussten, freue ich mich sehr, dass sie sich jetzt wieder den Boxfans in der Stadt präsentieren können“, sagt der 61-Jährige.

Dass hinter vorgehaltener Hand das Niveau der Halbfinalkämpfe vom vergangenen Wochenende von einigen Vereinsvertretern kritisiert worden war, ficht Hamel überhaupt nicht an. „Das Niveau, auf dem sich das Hamburger Amateurboxen derzeit bewegt, halte ich für sehr hoch“, sagt er. Tatsächlich ist der Ausbildung in Hamburger Vereinen eine gute Substanz nicht abzusprechen. Immerhin konnte bei den Olympischen Jugendspielen im chinesischen Nanjing Ende August mit Superschwergewichtler Peter Kadiru ein Boxer die Goldmedaille holen, der bei der SV Polizei ausgebildet wurde.

Die beim TH Eilbeck angelernten Harutyunyan-Brüder Artem und Robert spielen in der deutschen Nationalmannschaft tragende Rollen. Dass die drei längst in Schwerin am dortigen Bundesstützpunkt trainieren, stört Hamel nur bedingt. „Wir wollen die Kooperation mit Schwerin ausbauen, denn uns geht es um das Wohl der Boxer, und die lernen dort sehr viel. Wichtig ist aber, dass in Hamburg tolle Grundlagen gelegt werden“, sagt er.

HABV-Sportwart Ömrü Özkan sieht das ähnlich. „Wir haben einige Anwärter für höhere Aufgaben“, sagt er. So bestreiten in der Klasse bis 69 kg mit Berat Tolga Aciksari (Harburg) und Bujar Murseli (Eilbeck) zwei Athleten das Finale, die in zwei Wochen zur U21-Meisterschaft nach Moers reisen. Sulejman Asefi (Polizei/bis 60 kg) steht im Kader für die U19-EM in Zagreb im Oktober. Alle Sieger der sieben Endkämpfe stehen als Teilnehmer an den deutschen Meisterschaften in Eichstätt Mitte Oktober fest, nachdem die norddeutschen Titelkämpfe als Qualifikationsturnier abgeschafft wurden.