Die deutschen Triathleten mischten beim WM-Rennen in Hamburg erwartungsgemäß nicht an der Spitze mit. Immerhin überzeugte Steffen Justus mit Rang acht. Am Sonntag will die deutsche Staffel den WM-Titel verteidigen.

Hamburg. Bei ihrem WM-Heimspiel hatten die deutschen Triathleten mit den Siegen nichts zu tun. Dennoch waren die Frauen und Männer der Deutschen Triathlon Union nach den Einzelrennen in Hamburg zufrieden. Besonders Steffen Justus, der sich am Samstag auf der sechsten von acht Stationen der Serie mit Rang acht über die Sprintdistanz nach Verletzungsproblemen wieder in der Weltspitze zurückmeldete. „Das lief von Anfang an perfekt. Ich bin superzufrieden, weil ich endlich wieder ein Top-Ergebnis erzielt habe“, sagte der 32-Jährige aus Saarbrücken.

Um bis zum Ende an der Spitze mitzumischen, reichte es für ihn und seine Kollegen nicht. Dort lief Olympiasieger Alistair Brownlee mit einem langgezogenen Spurt über fast einen Kilometer zum Sieg und nahm Revanche für die knappe Niederlage vor einem Jahr gegen seinen Bruder Jonathan. Dieser wurde hinter dem starken Franzosen Vincent Luis nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen Dritter. Der spanische Weltmeister und viermalige Saisonsieger Javier Gomez musste sich mit Rang vier genügen.

Gregor Buchholz wurde 16., Maximilian Schwetz 23., Franz Löschke 30. Pech hatte Justus Nieschlag. Er verlor beim Radfahren seinen Sattel und musste fast die Hälfte der Strecke ohne ihn auskommen. Am Ende wurde er 40.. In der Gesamtwertung ist Buchholz als 15. noch immer bester Deutscher. Doch schon einen Platz dahinter rangiert Justus. Der Spanier Gomez liegt weiter in Front.

Justus und Buchholz haben sich mit ihrer Leistung im Einzelrennen auch für die WM-Mixed-Staffel am Sonntag empfohlen. Die anderen beiden Plätzen dürften Rebecca Robisch und Anja Knapp einnehmen. Sie hatten in ihrem Einzelrennen die Ränge 13 und 16 belegt. „Wir legen vor, die Fußballer ziehen nach“, meinte Robisch mit Blick auf das WM-Finale des DFB-Teams in Rio de Janeiro. Deutschland ist in Hamburg Titelverteidiger.

Trotz des Verpassen der Top-Ten-Plätze war Robisch mit ihrer Vorstellung am Samstag zufrieden. „Ich bin überglücklich, vor allem nach dem verkorksten Rennen im vergangenen Jahr“, sagte die 26-Jährige aus Saarbrücken. Die EM-Zweite Sophia Saller wurde bei ihrem WM-Debüt 39., Hanna Philippin kam auf den 46. Platz.

Derweil bewies Gwen Jorgensen, dass sie derzeit die überragende Triathletin ist. Die US-Amerikanerin siegte dank einer überragenden Laufleistung überlegen in 56:54 Minuten. Für die WM-Spitzenreiterin war es der vierte Sieg nacheinander. Zweite wurde die Australierin Emma Jackson vor der Kanadierin Kirsten Sweetland.

„Sie ist eine Klasse für sich“, meinte im NDR-Fernsehen die Vorjahressiegerin Anne Haug über die 28-jährige Jorgensen. „Sie lässt uns im Moment wie Amateure aussehen.“ Haug konnte wegen einer Verletzung nicht starten. In der Gesamtwertung fiel die WM-Dritte 2013 aus München auf Rang 19 zurück, ist aber weiter beste Deutsche.