1997 hatten die Speedway-Cracks des Motorsportclubs Brokstedt mit dem Bokeler Matthias Kröger zuletzt den DM-Titel geholt. Neu verpflichteter deutscher Meister Kai Huckenbeck bei der Heimpremiere am 1. Mai dabei.

Pinneberg/Bokel. Während Fußball-Bundesliga-Dino Hamburger SV gegen den Abstieg nach 51 Jahren Zugehörigkeit zur höchsten Klasse kämpft, greifen die Speedway-Bundesliga-Cracks des MSC Brokstedt zum vierten Mal nach dem deutschen Meistertitel, nachdem sie zuletzt 1997 erfolgreich gewesen waren. Und die Chancen des 1983 aus dem damaligen Team 70 hervorgegangenen MSC stehen nicht schlecht, vor allem wenn es am Donnerstag, 1. Mai, von 14 Uhr an einen Heimerfolg gegen das ST Wolfslake gibt.

Für die Brokstedter, die der Bundesliga seit 30 Jahren angehören, steht nach der unglücklichen Auftaktniederlage in Landshut (44:45) die wichtige Heimpremiere in der höchsten Klasse an. Am Donnerstag beginnt traditionell die Bahnsportsaison in Schleswig-Holstein mit dem Auftakt auf dem Holsteinring. „Respekt, aber keine Angst“, so heißt die Devise beim MSC vor dem Duell mit den Berliner Vorstädtern, dem auch die erneut zahlreich anreisenden Motorsportanhänger aus dem Kreis Pinneberg entgegenfiebern. Für Brokstedts Teammanagerin Sabrina Harms steht vor dem Heimrennen ihrer Mannschaft die Ausgeglichenheit innerhalb des Kaders im Mittelpunkt der Planungen. Neben den international erfahrenen Speedway-Assen Joonas Kylmäkorpi (Finnland) und Mads Korneliussen (Dänemark) werden Tobias Kroner (Dohren), „MSC-Urgestein“ Matthias Kröger aus Bokel sowie Neuzugang Kai Huckenbeck (Werlte/Emsland) ans Startband rollen. Reservefahrer ist Danny Maaßen.

Mit Kai Huckenbeck landeten die Verantwortlichen in Brokstedt ganz offensichtlich den ganz großen Wurf, besticht der amtierende deutsche Einzel-Einzelmeister, 21, doch bereits mit Beginn dieser Saison durch sehr gute Leistungen. „Kai passt perfekt in unser Konzept“, so Sabrina Harms. Einen sehr guten Eindruck hinterließ unlängst auch MSC-Mannschaftskapitän Tobias Kroner, der beim „Oberkrämer-Pokal-Rennen“ in Wolfslake hinter Huckenbeck auf dem vierten Rang landete. Kroner: „Das international gut besetzte Rennen in Wolfslake war für mich ein echter Härtetst vor dem Bundesligarennen am Donnerstag.“ In der Tat nutzen die beiden MSC-Piloten die Gelegenheit, letzte Abstimmungen an den Motorrädern vorzunehmen.

Auch Matthias Kröger präsentiert sich in ausgezeichneter Form. Nach beeindruckenden Leistungen bei den Speedway-Rennen in Landshut und Pfaffenhofen an Ostern landete der Bokeler beim internationalen Grasbahnrennen im niedersächsischen Schwarme als bester deutscher Akteur auf einem achtbaren dritten Platz. Für Teammanagerin Harms steht außer Frage, dass der Verein auch in Zukunft in Brokstedt auf die Erfahrung des 44-Jährigen setzt. „Gerade in Brokstedt zeigt Kröger immer gute Leistungen.“

Publikumsliebling Kröger geht zudem extrem motiviert ins Rennen gegen Wolfslake. „Matten brennt lichterloh vor Ehrgeiz, unglaublich“, erklärt MSC-Pressesprecher Michael Schubert aus Moorrege. Weil das so ist, fuhr der „Schwarze Mann aus Bokel“, wie er unter Freunden genannt wird, unter der Woche noch ins dänische Munkebo (Fünen), wo sich der Routinier auf der dortigen Bahn mit Teamkollegen explizit auf die Heimpremiere vorbereitet. Für Kröger ist das Saisonziel klar: „Ich will in meiner langen Karriere noch einmal einen Titel – die deutsche Meisterschaft mit der Mannschaft des MSC Brokstedt.“

Brokstedts Aufstellung: 1. Joonas Kylmäkorpi, 2. Mads Korneliussen, 3. Matthias Kröger, 4. Tobias Kroner, 5. Kai Huckenbeck, 6. Danny Maaßen.