Dafür baut der BSV derzeit sein Netzwerk mit mehr als 100 Kooperationspartnern aus, schafft gemeinsame Trainingsangebote in den Bezirken, und auch Spielgemeinschaften sollen bald zugelassen werden.

Hamburg. Betriebssport, das sind traditionell Wettkämpfe zwischen Mannschaften von Unternehmen. Bernd Meyer, 64, Präsident des Hamburger Verbandes (BSV) mit 60.000 Mitgliedern in 472 Sportgemeinschaften, will das ändern. Für ihn stehen künftig betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention im Mittelpunkt. Sie sind auch zentrale Themen des dritten Fachkongresses des BSV, der am heutigen Mittwoch von 10 bis 17 Uhr im CCH am Dammtor-Bahnhof stattfindet.

Meyers Ziel ist es, auch mittleren und kleineren Firmen den Zugang zum Betriebssport zu öffnen, die selbst keine Sportgemeinschaft gründen wollen oder können. Dafür baut der BSV derzeit sein Netzwerk mit mehr als 100 Kooperationspartnern (Vereine, Studios) aus, schafft gemeinsame Trainingsangebote in den Hamburger Bezirken, und auch Spielgemeinschaften sollen bald zugelassen werden, wenn sich an einzelnen Standorten nicht genügend Mitarbeiter für ein Team aktivieren lassen.

Seit mehr als zwei Jahren wird Meyer bei Unternehmen vorstellig, um die Geschäftsführungen von seinen Ideen zu überzeugen. Er hat gute Argumente und findet immer öfter Gehör: In Firmen mit Betriebssportgruppen ist der Krankenstand im Durchschnitt geringer als in Betrieben ohne. „Zudem haben viele Spaß daran, über Hierarchiegrenzen hinweg etwas miteinander zu machen. Sport ist dafür ein ideales Betätigungs- und Kommunikationsfeld“, sagt Meyer.

Unterstützung erfährt er von Prof. Klaus-Michael Braumann (Uni Hamburg), dem Präsidenten des Deutschen Sportärztebundes: „Der Betriebssport sollte mehr Bewegungsprogramme anbieten, die am Arbeitsplatz durchgeführt werden können.“ Den Hamburger Senat weiß Meyer bei seiner Initiative auf seiner Seite. Ein flächendeckendes Gesundheitsmanagement unter Beteiligung des Betriebssports ist ein Ziel der Dekadenstrategie.