Der Oberliga-Tabellenführer bewirbt sich beim Norddeutschen Fußball-Verband um die Lizenz. Den Etat für die Regionalliga Nord beziffert Elmshorns Präsident Melzer auf circa 200.000 Euro.

Hamburg. Der 31. März ist ein Datum, das im Hamburger Amateurfußball stets für Spekulationen sorgt. Spätestens wenn sich im September die Spitzengruppe der Oberliga formiert. beginnt unter den Fans das große Rätselraten. Welche Vereine werden es wagen und sich trotz finanzieller Risiken bis zu jenem 31. März beim Norddeutschen Fußball-Verband für die Regionalliga bewerben? Für diese Saison ist die Antwort nun amtlich: Norderstedt und Elmshorn.

Norderstedt bekannte sich früh zu seinen Ambitionen. Elmshorn legte einen Krimi hin. Am Ostersonnabend, einen Tag vor Ablauf der Frist, lud der Verein in einem Norderstedter Restaurant zur Pressekonferenz. „Wir sind stolz auf das Erreichte und werden für die Regionalliga Nord melden“, sagte Elmshorns Präsident Helge Melzer. Bedingung für die Teilnahme an den Aufstiegsendspielen sei der Titel, als Zweiter wolle der Verein nicht aufsteigen. Doch um sich die Meisterschaft noch nehmen zu lassen, müsste der Oberligaaufsteiger, der noch vier Nachholspiele in petto hat, fünf Punkte Vorsprung auf Curslack und Norderstedt einbüßen. Das ist äußerst unwahrscheinlich.

Den Etat für die Regionalliga Nord bezifferte Melzer auf circa 200.000 Euro. Rund 10.000 Euro sollen die Umbauten im Stadion an der Wilhelmstraße kosten, um das Stadion tauglich für die Regionalliga zu machen. „Die Regionalliga wäre ein großes Abenteuer, aber Mannschaft und Stadt haben es verdient“, sagte Melzer. Er selbst macht ab sofort als Sportdirektor weiter. Ob er Präsident bleibt, will er im Juni entscheiden. Ursprünglich hatte Melzer seinen Rückzug vom Vorsitz des Vereins zum Saisonende angekündigt.

Personelle Kontinuität herrscht auf den übrigen Positionen. Eugen Igel bleibt Manager, Achim Hollerieth Trainer. Der Ex-St.-Pauli-Profi darf sich zudem zusätzlich auf einem neuen Feld bewähren. Er ist zum Marketingchef des FCE ernannt worden. „Meine Frau durfte bestimmen, wo ich die nächsten drei Jahre arbeite“, sagte Hollerieth lächelnd. „Sie hat sich für Hamburg entschieden. Und es ist erst ein Jahr rum.“

Elmshorn ist zwar kein Stadtteil der Hansestadt, dennoch wird die Oberliga Hamburg wohl am 1. Juni den stolzen Oberligameister FC Elmshorn als eigenen Vertreter in die Aufstiegsspiele schicken, bei denen die Ränge eins und zwei die künftige Regionalligazugehörigkeit garantieren würden. Gegner wären nach derzeitigem Stand der SV Eichede und der Lüneburger SK. Wie diese Spiele wohl ausgehen mögen, darüber darf ab jetzt munter spekuliert werden.