Sebastian Vettel, Dirk Nowitzki, Philip Köster und Maria Höfl-Riesch waren nominiert, konnten aber keinen “Sport-Oscar“ abräumen.

London. „Sport-Oscars“ 2011 für Tennis-Star Novak Djokovic und Ausnahmeläuferin Vivian Cheruiyot - Enttäuschung bei vier nominierten Deutschen: Der Tennis-Weltranglistenerste aus Serbien und die kenianische Doppel-Weltmeisterin über 5000 und 10.000 Meter erhielten am Montag in London den Laureus Award. Die wertvollste Auszeichnung im Weltsport ging in der Kategorie Mannschaft des Jahres an Fußball-Champions-League-Sieger FC Barcelona.

Bis zuletzt galt Windsurf-Weltmeister Philip Köster als Favorit im Bereich Action-Sport und wäre seit der erstmaligen Laureus-Vergabe 2000 der insgesamt sechste deutsche Sieger gewesen. Doch dann machte Surf-Weltmeister Kelly Slater (USA) in der Olympiastadt 2012 (27. Juli bis 12. August) das Rennen. Nominiert worden waren auch Deutschlands „Sportler des Jahres“, Basketball-Weltstar Dirk Nowitzki, sowie der zweimalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel. Sie setzten sich bei den Männern ebenso wenig durch wie Jamaikas Sprintstar Usain Bolt oder der dreimalige Welt-Fußballer Lionel Messi (Argentinien).

Bei den Frauen scheiterten nach der Vorauswahl durch weltweit 150 Journalisten in London auch Alpin-Gesamtweltcupsiegerin Maria Höfl-Riesch und Tschechiens Wimbledonsiegerin Petra Kvitova. Die Gewinner wurden durch die 47 Mitglieder der Laureus World Sports Academy unter Vorsitz des früheren 400-m-Hürden-Stars Edwin Moses (USA) bestimmt.

Vier deutsche Stars dürfen auf "Sport-Oscar" hoffen

Nordirische Golfer siegten gleich in zwei Sparten: Rory McIlroy, Gewinner der US Open, dominierte beim Durchbruch des Jahres, Darren Clarke beim Comeback des Jahres. In der Kategorie Behindertensport lag Südafrikas „Bladerunner“ Oscar Pistorius vorn. Den Sonderpreis für das Lebenswerk erhielt der englische Fußball-Star Bobby Charlton, Weltmeister von 1966.

Mit dem Laureus geehrt wurden in 13 Jahren nur fünf Deutsche. Erster war der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher 2002 und erneut 2004. Ihm folgten jeweils 2007 Martin Braxenthaler als Behindertensportler und das für sein Lebenswerk geehrte Fußball-Idol Franz Beckenbauer. 2011 war die Auszeichnung für den Durchbruch des Jahres an Golfstar Martin Kaymer und im Behindertensport an Paralympics-Siegerin Verena Bentele gegangen.

Djokovic hatte 2011 neben Wimbledon auch die Australian Open in Melbourne und die US Open in New York gewonnen. Cheruiyot war inklusive eines Crosslauf-Titels 2011 sogar dreifache Weltmeisterin geworden.

Die Einnahmen aus den Laureus World Sports Awards kommen der Laureus Sport for Good Foundation zugute und stellen die Grundlage für die Arbeit der Stiftung dar. Diese unterstützte bisher weltweit in 91 sportbezogenen Sozialprojekten eineinhalb Millionen junge Menschen mit 40 Millionen Euro. (sid)