Der Motorrad-Pilot aus Argentinien kam zum Auftakt des härtesten Offroad-Rennens der Welt in seinem Heimatland nach einem schweren Unfall ums Leben.

Santa Rosa de la Pampa/Köln. Die Motorsportwelt trauert um das nächste Todesopfer bei der Rallye Dakar: Der argentinische Motorradfahrer Jorge Martinez Boero verstarb während der Auftaktetappe der berühmtesten Rallye der Welt am Sonntag nach einem schweren Unfall. "Ich werde alles geben. Was einen nicht umbringt, macht einen stärker“ hatte der Argentinier aus Bolivar via Twitter noch zum Jahreswechsel verkündet.

Martinez Boero, der nur 38 Jahre alt wurde, stürzte um 10.19 Ortszeit mit seiner RR 450 zwei Kilometer vor Ende der Wertungsprüfung und erlitt einen Herzstillstand. Trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche und des Hubschraubertransports in ein Krankenhaus konnte der leidenschaftliche Rennfahrer nicht mehr gerettet werden.

Schon im letzten Jahr hatte Martinez Boero einen schweren Unfall und bangte acht Stunden lang am Abgrund einer Klippe liegend um sein Leben - der Einsatz eines Hubschraubers und drei Tage im Krankenhaus retteten sein Leben, fachten aber seinen Ehrgeiz an, in diesem Jahr wieder an den Start zu gehen.

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Für seine Familie ist der Todesfall bereits der zweite Schicksalsschlag. Martinez Boeros Vater, Jorge Martinez Boero senior, war 2004 nach schwerer Krankheit gestorben. "Ich möchte meinen Vater ehren“, hatte der Junior vor dem Start gesagt. Der Vater mit dem Spitznamen "El Gaucho“ hatte vor 30 Jahren die argentinische Tourenwagen-Serie Turismo Carretera (TC) gewonnen.

Ein Internetvideo zeigt Martinez Boero glücklich und voller Vorfreude mit einem kleinen Mädchen auf dem heimischen Sofa - Bilder, die völlig über die Lebensgefahr bei der Rallye hinwegtäuschen. Seit dem Start 1978 haben 59 Menschen bei dem Spektakel ihr Leben verloren, der Tod Martinez Boeros wird die Diskussionen um die Sicherheit für Fahrer und Zuschauer erneut anheizen.

Nur wenige Sekunden nach Bekanntwerden des tragischen Unfalls liefen erste Beileidsbekundungen im Internet ein. Die Rennleitung reagierte sofort und sprach per Sondermitteilung "seiner Familie und seinen Angehörigen ihr herzliches Beileid“ aus.

Das Sportliche am ersten Tag der Rallye geriet in den Hintergrund. Die Etappe gewann der Russe Leonid Nowizki mit seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz (München). Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Karlshof) kam mit seinem südafrikanischem Piloten Giniel de Villiers auf Platz vier. Bei den Motorradfahrern hatte sich Francisco Lopez den ersten Etappensieg gesichert.