Motorrad-Pilot Jorge Martínez Boero aus Argentinien starb auf der ersten Etappe der Rallye, die im Heimatland des 38-Jährigen startete.

Mar del Plata. Schock für die Teilnehmer der 33. Rallye Dakar gleich zum Auftakt: Der argentinische Motorrad-Pilot Jorge Martínez Boero ist auf der ersten Etappe des härtesten Offroad-Rennens der Welt tödlich verunglückt. Das meldeten die argentinischen TV-Sender TN und C5N am Neujahrstag. Die 33. Auflage der Dakar-Rallye war am Sonntag im argentinischen Badeort Mar del Plata eröffnet worden. Nach seinem schweren Unfall mit seiner RR 450 nur zwei Kilometer vor dem Etappenziel sei der 38 Jahre alte Martínez Boero noch ins Krankenhaus nach Mar del Plata gebracht worden, habe aber nicht mehr wiederbelebt werden können und erlag seinen Brustverletzungen.

Das tödliche Unglück ereignete sich offenbar bei der ersten Sonderprüfung auf der Strecke zwischen Las Grutas und der kleinen Ortschaft Energía. Details zum Unfall des Argentiniers wurden zunächst nicht bekannt. In ersten Berichten war von Brustverletzungen die Rede. Bereits im vergangenen Jahr hatte Martínez Boero einen schweren Unfall.

Martínez Boero ist das 59. Todesopfer

Martínez Boero nahm zum zweiten Mal an der Dakar teil. Im vergangenen Jahr hatte er nach vier Etappen aufgegeben. In diesem Jahr schrieb er noch kurz vor dem Start euphorisch auf Facebook: "Ich bin so stolz.“ Die erste Etappe führte über 820 km von Mar del Plata nach Santa Rosa de la Pampa in Argentinien.

Das Motorsport-Highlight, das seit 2009 in Südamerika ausgetragen wird, hat nun bereits 59 Menschen das Leben gekostet - als letzter Teilnehmer war 2009 der Franzose Pascal Terry, ebenfalls Motorradfahrer, ums Leben gekommen.

Sieg für Deutschen Beifahrer Schulz

Die Etappe gewann Leonid Nowizki mit seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz (München). Der Russe bewältigte in seinem Mini All4 die 57 Wertungskilometer auf dem 820 km langen Startabschnitt in 00:32:12 Stunden und ließ damit seine X-raid-Teamkollegen Krzysztof Holowczyc (Polen) und Dakar-Rekordgewinner Stephane Peterhansel (Frankreich) hinter sich. Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Karlshof) kam mit seinem südafrikanischem Piloten Giniel de Villiers auf Platz vier.

Mit einem Rückstand von 15 Sekunden in ihrem Toyota Pickup waren de Villiers und Zitzewitz bestes Nicht-Mini-Team. De Villiers war 2009 der erste Volkswagen-Triumph bei der Dakar gelungen. Der Wolfsburger Automobilkonzern verkündete im vergangenen Jahr den Ausstieg und will sich stattdessen lieber auf den Einstieg in die Rallye-WM 2013 vorbereiten.

"Endlich hat die Dakar begonnen - und das für uns nicht einmal schlecht. Allerdings war die Etappe heute mit ihren kleinen Dünen nur ein erster Aufgalopp, der dazu diente, die Startreihenfolge für Montag festzulegen“, sagte von Zitzewitz.

Noch zufriedener war natürlich die X-raid-Mannschaft. "Wir sind sehr gut aufgestellt. Die Speerspitze ist Peterhansel, aber auch in den restlichen Fahrzeugen sitzen starke Piloten“, hatte Teamchef Sven Quandt schon vor dem Start gesagt. Quandt sieht in Toyota und Mitsubishi die stärksten Konkurrenten.

Einen Fehlstart gab es für Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah aus Katar, der mit seinem Hummer als erster Auto-Pilot von der Rampe an der Atlantikküste Richtung Santa Rosa in der Provinz La Pampa fuhr. Mit fast zehn Minuten Rückstand schaffte er es nicht einmal unter die ersten 30. Al-Attiyah hatte die Dakar im vergangenen Jahr in einem VW-Touareg gewonnen.

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Bei den Motorradfahrern hat sich Francisco Lopez den ersten Etappensieg gesichert. Der Chilene unterbot mit 00:32:37 Stunden die zuvor von Vorjahressieger Marc Coma (Spanien) aufgestellte Bestzeit um 14 Sekunden, die drittbeste Tageszeit erzielte der Argentinier Javier Pizzolito. Die zweite Etappe verläuft am Montag von Santa Rosa de la Pampa nach San Rafael. Dabei kommen 290 km in die Wertung.

Für die 33. Rallye Dakar haben sich insgesamt 465 Wettbewerber aus 50 Nationen in die Starterlisten eingetragen. Das Rennen führt im weiteren Verlauf durch Chile und endet nach insgesamt 8500 Kilometern am 15. Januar in der peruanischen Hauptstadt Lima.

An der diesjährigen Rallye Dakar nimmt mit dem Polen Adam Malysz auch ein früherer Skisprung-Starteil. Der 34-Jährige tritt mit seinem Rallye-erfahrenen Beifahrer Rafal Michal im Mitsubishi Pajero an. "Ich hoffe vor allem, dass ich ins Ziel komme. In der Luft war ich immer allein, hier muss ich mit jemandem zusammenarbeiten", sagte er. Als Topfavorit auf den Gesamtsieg gilt Rekordsieger Stéphane Peterhansel vom hessischen X-Raid-Team von Sven Quandt, der die Rekordzahl von acht Autos ins Rennen schickt. Die Traditionsrallye endet am 15. Januar in Perus Hauptstadt Lima.

Mit Material von dpa und sid