Mehr als 500.000 Euro Preisgelder und Prämien werden an Besitzer und Züchter ausgeschüttet. Davon allein rund 200.000 Euro beim absoluten Highlight des Meetings, dem Großen Preis von Deutschland am abschließenden Sonntag (14. Oktober). Das Programm ist gespickt mit Spitzenfahrern und Spitzenpferden aus ganz Europa.

HAMBURG. Der einleitende Freitag (Rennbeginn 17.10 Uhr) steht ganz im Zeichen des weltweit größten Pferdewetten-Anbieters PMU (Pari Mutuel Urbain). Denn sechs der insgesamt neun Rennen an diesem Abend werden direkt nach Frankreich übertragen und können dort bewettet werden. Da diese Rennen am Freitag durchweg eine höhere Dotierung aufweisen als an anderen Renntagen, sind qualitativ und zahlenmäßig gut besetzte Rennen zusammengekommen. Dies wiederum bedeutet: spannende Rennverläufe, packende Zweikämpfe und attraktive Quoten.

Der Samstag steht ganz im Zeichen der Jugend. Ab 10 Uhr können interessierte Besucher hoffnungsvolle Traber-Jährlinge in den Stallungen begutachten, die am Abend auf einer großen Auktion zum Verkauf stehen. Ab 12 Uhr werden die Jährlinge auf dem Rennbahn-Geläuf präsentiert. Das Rennprogramm startet um 14.30 Uhr und umfasst neun Prüfungen. Auch beim wichtigsten Rennen des Tages stehen die jungen Pferde im Mittelpunkt. Der Preis des Winterfavoriten ist mit 25.000 Euro das bedeutendste 2-Jährigen-Rennen Deutschlands. Der Sieger dieses Rennens gilt gemeinhin als Favorit für das Deutsche Traber-Derby 2013 – sofern er eine Nennung bzw. Startberechtigung besitzt. Favorit ist allerdings ein in Italien gezogenes Pferd. Rapido OK gehört dem Stall Catch Glory, zu dessen Besitzern die ehemalige Tennis-Weltranglisten-Vierte Anke Huber, der ehemalige Fußball-Nationalspieler und jetzige Trainer Mario Basler, der erfolgreiche Spielerberater Roger Wittmann und Kevin Prince Boateng vom AC Mailand gehören.

Am Sonntag schließlich reiht sich ein Top-Rennen an das nächste. Erster Start ist um 13.30 Uhr, das neunte und letzte Rennen beginnt gegen 17.40 Uhr. Zwei Rennen sind Pferden vorbehalten, die in Frankreich gezüchtet wurden. Darunter der Prix d’Hambourg, der mit 50.000 Euro dotiert ist.

Kaum weniger gibt es im Hamburg-Cup (40.000 Euro) zu gewinnen, in dem die schnellsten Sprinter Europas um Sieg- und Platzprämien kämpfen. Die Starter aus Schweden, Italien, Dänemark, Österreich, Niederlande und Deutschland müssen sich zunächst in zwei Vorläufen für das Finale qualifizieren. Der erste Vorlauf wird als Holsten-Rennen ausgetragen und ist ein weiterer Baustein der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Holsten-Brauerei und der Trabrennbahn Hamburg. Der zweite Vorlauf steht unter dem Patronat des TV-Senders Hamburg 1.

Ferner im Programm: Der Große Stuten-Preis von Deutschland mit einem Preisgeld von 20.000 Euro. Hier treten acht 4-jährige Stuten aus den Niederlanden, Italien und Deutschland an. Favoritin ist Seda Rapide (Michael Nimczyk) aus dem Stall von Marion Jauß.

Absoluter Höhepunkt ist schließlich der Hauptlauf zum Großen Preis von Deutschland, dessen Gesamt-Dotierung sich durch zahlreiche Nenngelder auf fast 200.000 Euro erhöht hat. Der Sieger kassiert knapp 100.000 Euro. Und glaubt man den Experten, dann kommt der Gewinner aus Finnland. Brad de Veluwe heißt der bildschöne Hengst, der tatsächlich nach dem Hollywood-Mimen Brad Pitt benannt ist und der in seinem Metier ebenso ein Superstar ist wie der Schauspieler. Vor drei Wochen gewann Brad de Veluwe das mit 400.000 Euro dotierte Europa-Derby der 4-Jährigen in Gelsenkirchen derart überlegen, dass seine Favoritenstellung recht eindeutig ist. Der „Finn-Jet“ wird übrigens von zahlreichen finnischen Medienvertretern begleitet, die derzeit nahezu jeden Schritt des Supertrabers beobachten. In Finnland wurde Brad de Veluwe sogar zur Wahl zum „Sportler des Jahres“ vorgeschlagen.

Im Großen Preis von Deutschland trifft er auf neun Gegner, darunter einige absolute Spitzenpferde wie Brasil Boko, On Track Piraten oder Oasis Bi. Zwei deutsche Vertreter werden versuchen, sich einen Teil der lukrativen Prämien zu sichern: Cao Dai mit Gerhard Biendl und Jaycee mit Thomas Panschow im Sulky. Der Hengst des Stalles Express ist zwar das deutlich gewinnreichere Pferd (80.000 Euro Gewinnsumme), muss aber vom ungünstigen Startplatz acht ins Rennen. Jaycee trifft es mit Startplatz fünf deutlich besser an und landete beim letzten Aufeinandertreffen in Berlin schon vor dem süddeutschen Gast. Jaycee steht im Besitz des Bremers Jürgen C. Dieck und bei Daniel Wagner (Berlin) im Training.

Ein Wiedersehen der besonderen Art gibt es für die Besucher mit einem der ganz Großen seines Fachs, dem Belgier Jos Verbeeck. Der „Hexer“ – wie er wegen seiner Fahrkünste auch genannt wird – war zuletzt in den 90er Jahren in Hamburg. Unvergessen sind seine Siege mit Sea Cove, dem seinerzeit weltbesten Traber, der in Hamburger Besitz stand. Im Großen Preis von Deutschland steuert er On Track Piraten und wird versuchen, dem Favoriten den Sieg zu rauben. Weitere Spitzenfahrer in Hamburg sind die Schweden Ake Svanstedt (Brasil Boko), Johnny Takter (Oasis Bi) und Ulf Ohlsson (Angelo) sowie eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Trabrennsports, der Albaner Lutfi Kolgjini (Obey Kronos), der im Rennen nur eine Richtung kennt: mit aller Macht nach vorne. Eine Besetzung, die auch einer Weltmeisterschaft alle Ehre machen würde.

Ein Rahmenprogramm für die ganze Familie rundet das Wochenende ab. Für die kleinen Besucher stehen das neue Kinderland und professionelle Betreuer zur Verfügung. Der hochmoderne Tribünenkomplex garantiert auch bei widrigen Bedingungen höchsten Komfort und gute Gastronomie. Und am Sonntag steht ein großes Gastronomie-Zelt an der Zielgeraden bereit.