Über 200-Meter-Lagen gewinnt US-Superstar Michael Phelps seine 20. Medaille bei Olympischen Spielen insgesamt, davon 16 in Gold.

London. Michael Phelps hat im zweiten Duell der Schwimm-Giganten zurückgeschlagen und seine Olympia-Rekordmarke weiter heraufgeschraubt. Über 200 Meter Lagen nahm der US-Superstar Revanche für die bittere Schlappe über die doppelte Distanz und schlug vor seinem Landsmann Ryan Lochte an. Nach 1:54,27 Minuten lag Phelps am Donnerstagabend vor den tobenden Zuschauern bei seinem ersten Einzelsieg im Londoner Aquatics Center 63 Hundertstelsekunden vor Lochte. Es war sein 16. Olympiasieg und seine 20. olympische Medaille insgesamt – eine unglaubliche Leistung.

Markus Deibler schlug beim Höhepunkt des Abends als Achter an. Der Hamburger war erst als Nachrücker ins Finale gerutscht. „Das ist in Ordnung, da kann ich drauf aufbauen“, sagte Deibler nach 1:59,10. Zum vierten Mal blieb er unter der Zwei-Minuten-Grenze blieb. Er war jedoch langsamer als im Vorlauf. Noch im Wasser reichten sich die Kumpels Phelps und Lochte die Hände. Zuspruch hatte Lochte einen Tag vor seinem 28. Geburtstag auch nötig. Denn er musste bereits eine halbe Stunde zuvor über die

200 Meter Rücken eine noch bitterere Niederlage einstecken. Der Weltmeister verlor gegen Landsmann Tyler Clary, der nach 1:53,41 Minuten anschlug. Auch der Japaner Ryosuke Irie war schneller als Lochte. US-Schwimmerin Rebecca Soni sorgte über 200 Meter Brust für den sechsten Weltrekord im Aquatics Centre. Die Weltmeisterin unterbot in 2:19,59 Minuten ihre erst am Vortag aufgestellte Bestmarke noch einmal um 41 Hundertstelsekunden. Sie wiederholte als erste Schwimmerin dieser Spiele ihren Olympiasieg von Peking. Hinter der Japanerin Satomi Suzuki verbesserte die Russin Julija Jefimowa in 2:20,92 den drei Jahre alten Europarekord der Serbin Nadja Higl.

Lochte hatte zwischen seinen beiden Finals keine halbe Stunde Zeit zur Regeneration. Der Rücken-Olympiasieger von 2008 schwamm sich im Sprungbecken aus, um für das Lagen-Finale den Laktatabbau zu beschleunigen, applaudierte aus dem Becken heraus US-Kollegin Soni und schwang sich erst zur amerikanischen Hymne aus dem Becken. Über 50 Meter Freistil gehen Olympiasieger Cesar Cielo (Brasilien) und Cullen Jones (USA) in 21,54 als zeitgleiche Schnellste ins Finale am Freitag. (abendblatt.de/dpa)