Schon vor dem Start der K.o.-Runde sind die Europameister im Sand in Topform. Der Traum vom ganz großen Olympia-Coup lebt weiter.

London. Für ihren großen Traum von der olympischen Medaille überlassen Julius Brink und Jonas Reckermann nichts dem Zufall. Auf eigene Kosten haben sich die Beachvolleyball-Europameister für 350 Euro pro Nacht gemeinsam ein Hotelzimmer genommen. „Als Rückzugsort“, wie Brink sagt. In den Nächten vor ihren Spielen finden sie dort Ruhe anstelle des Trubels im olympischen Dorf - ein Erfolgsrezept.

Für das Duo aus Berlin läuft in London alles nach Plan. Keine Niederlage, Gruppensieg, Einzug ins Achtelfinale. Und das soll auf dem Weg zur ersten deutsche Medaille seit zwölf Jahren nur eine Zwischenstation sein. „Wir wollen auf jeden Fall erstmal ins Viertelfinale“, sagte Reckermann nach der bisher besten Turnierleistung gegen die Schweizer Sascha Heyer/Seba Chevallier (2:0).

+++ Das Hamburger Beachvolleyball-Duo gewinnt +++

Gegen wen sie am Freitag oder Sonnabend im Sand von London antreten müssen, spiele keine Rolle, sagt der 33-Jährige: „Als Gruppensieger haben wir eine gute Ausgangsposition. Das hatten wir uns vorgenommen, und es ist uns sehr überzeugend gelungen.“

Rechtzeitig zum Beginn der K.o.-Runde sind die zweimaligen Europameister in Bestform. Und nach Verletzungssorgen zu Jahresbeginn - Reckermann musste mit Schulterproblemen mehrere Wochen pausieren - ist auch das Selbstbewusstsein zurückgekehrt. Mit spektakulären Abwehraktionen und durchdachten Angriffen beeindruckte das Nationalteam die 15.000 Zuschauer auf dem Centre Court der Horse Guards Parade und untermauerte die Medaillenambitionen. „Auf diese Leistungen lässt sich ganz sicher aufbauen“, sagt Reckermann.

Keinesfalls wollen sie noch einmal so schlecht abschneiden wie bei ihren Olympia-Premieren, damals noch mit anderen Partnern. Reckermann schaffte es 2004 in Athen nur auf Rang 9, Brink scheiterte vier Jahre später schon in der Vorrunde und landete am Ende auf Platz 19.

Dem Traum, nach dem Gewinn der Bronzemedaille von Axel Hager und Jörg Ahmann 2000 in Sydney die zweite deutsche Beachvolley-Olympiamedaille zu gewinnen, wird bei den Aufschlagspezialisten alles untergeordnet. „Wir fühlen uns gut, sind fokussiert“, sagt Brink, der absolut begeistert von der Arena im Herzen der britischen Metropole ist: „Es macht riesigen Spaß. Ein einmaliges Erlebnis.“ Wenn alles nach Wunsch läuft, dürfen sie das noch vier Mal erleben. Bis zum Finale. (dpa/HA)