Jos Hermens, 61, einer der bekanntesten Athletenmanage, verspricht neuen Streckenrekord für Hamburg.

Hamburg. Der Haspa-Marathon kämpft um seinen guten Ruf. Das Fachmagazin "Spiridon" stufte jetzt den Hamburger Lauf zum ersten Mal hinter Frankfurt als nur drittbesten deutschen Marathon ein. Berlins ungefährdete Spitzenstellung blieb unangetastet. Der Grund: weniger Finisher, 12 438 in Frankfurt, 11 185 in Hamburg, weniger Drei-Stunden-Läufer, 824 in Frankfurt, 343 im vergangen Mai in Hamburg.

Das soll sich nun ändern. Jos Hermens, 61, einer der bekanntesten Athletenmanager der Leichtathletik, wird neuer sportlicher Leiter des Haspa-Marathons am 29. April 2012. "Der Hamburger Marathon ist reich an Tradition, hat eine attraktive Streckenführung und eine wunderbare Atmosphäre. Er gehört weiter zu den wichtigen internationalen Frühjahrsmarathons. Dies gilt es durch neue Initiativen im Elitebereich zu verbessern", sagte Hermens bei seiner Vorstellung in Hamburg. Am Vortag hatte der Niederländer mit Frank Thaleiser, dem Geschäftsführer des Hamburger Leichtathletik-Verbandes, und seinem Mitarbeiter Jurrie van der Velden die 42,195 Kilometer lange Strecke an Elbe und Alster zum ersten Mal mit dem Auto abgefahren.

Hermens, ehemaliger Stundenweltrekordler (20,944 km), betreut mit seiner Firma Global Sports Communications im niederländischen Nijmegen weltweit rund 120 Athleten, darunter den zweimaligen Olympiasieger und ehemaligen Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie, 38. "Wir haben Jos sofort gefragt, ob Haile in Hamburg starten würde, wenigstens als Läufer in unserem neuen Staffelwettbewerb", sagte Thalseiser. Die Antwort steht aus. Unmöglich erscheint ein Auftritt des Weltstars nicht. Gebrselassie läuft im Februar den Tokio-Marathon, danach hat er bislang keine Termine.

Auch wenn Hermens einschränkt, das in Hamburg auf 350 000 Euro verdoppelte Athletenbudget reiche nicht für absolute Spitzenzeiten, verspricht der neue Sportchef für 2012 einen Streckenrekord, "wenn das Wetter mitspielt". Die bisherige Bestmarke lief 2006 der Spanier Julio Rey mit 2:06:52 Stunden. Auch die besten deutschen Läufer will Hermens nach Hamburg holen. Ihnen soll die Möglichkeit eröffnet werden, die Olympianormzeit von 2:12 Stunden anzupeilen. Thalseiser: "Wir würden für sie ein Rennen im Rennen organisieren und drei Kenianer als Hasen verpflichten." Für Hermens wäre das kein Problem. In Ostafrika kennen er und seine Mitarbeiter jeden Marathonläufer, wissen um dessen Form und Ehrgeiz. Dieses Know-how hatte dem Haspa-Marathon lange gefehlt.