Sein HSV hat ihn sicher schon mehr Nerven gekostet, als ihm lieb ist. Nichtsdestoweniger ist es ein positives Signal, dass die Integrationsfigur gehalten werden konnte.

Es ist eine glückliche Fügung, dass der HSV Handball und sein Weltmeister-Torwart Johannes Bitter mit der Vertragsverlängerung um zwei Jahre nun endlich zueinandergefunden haben. Natürlich darf man diese Entscheidung nicht völlig romantisieren. Der Familienmensch Bitter ist ja kein HSV-Handball-Samariter, er dürfte in erster Linie an sich und sein Privatleben gedacht haben. Er sprach auch noch einmal von einem „krassen Sommer“ mit der Fast-Insolvenz des Vereins. Sein HSV hat ihn sicher schon mehr Nerven gekostet, als ihm lieb ist. Und natürlich würde er zum Karrierefinale noch mal gern um Titel spielen. Vielleicht ist die Ausstiegsklausel nach einem Jahr auch eine Art Absicherung für den Fall, dass der HSV es nicht wie versprochen schafft, künftig ein Bundesliga-Topteam zusammenstellen und auch solide bezahlen zu können.

Nichtsdestoweniger ist es ein positives Signal, dass die Integrationsfigur gehalten werden konnte. Es soll also ambitioniert weitergehen mit dem Champions-League-Sieger von 2013. Auch die Äußerung von Geschäftsführer Christian Fitzek, weitere Verträge bereits unter Dach und Fach zu haben, und die vorzeitige Verlängerung des Ausrüsters klingen vielversprechend. Die Fans honorierten „Jogis“ Vereinstreue in ihren Facebook-Kommentaren: „Ein Lichtblick am Ende des Elbtunnels“, hieß es da poetisch. Auch die Ankündigung, im Januar eine Versammlung sogar mit Mäzen Andreas Rudolph für die Anhänger anzubieten, ist ein richtiger Schritt. Jetzt heißt es: besonnenen regieren und mühselig gewonnene Sympathien nicht gleich wieder zu verspielen.