Die erhoffte Rückkehr gegen Lemgo ist geplatzt. Das dürfte auch das Aus für die Handball-WM sein

Hamburg. Fast alle HSV-Handballstars backten am Freitag mit Kindern Kekse im Tibarg-Center. Nur Adrian Pfahl fehlte. Der einzige aktuelle deutsche Nationalspieler der Hamburger hatte am Vormittag seine MRT-Untersuchung bei Mannschaftsarzt Professor Oliver Dierk und kehrte mit einer frustrierenden Diagnose zurück: Muskelfaserriss im hinteren rechten Oberschenkel, Ausfall für die restlichen vier Bundesligapartien bis Jahresende.

„Eigentlich wollte ich gegen Lemgo am Sonntag (O2 World/17.15 Uhr) wieder angreifen und der Mannschaft helfen“, sagte der verletzungsanfällige 32-Jährige, „nun konzentriere ich mich darauf, wieder gesund zu werden, um fit in den zweiten Teil der Saison zu gehen.“

Der Rückraumrechte hatte bereits am vorigen Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt (24:29) eine Spielpause eingelegt, war aber dann hoffnungsvoll am Mittwochabend ins Training zurückgekehrt, ehe seine Oberschenkelverletzung wieder aufbrach. Damit gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass der Linkshänder, der zuvor schon trotz einer Ellenbogenentzündung durchgespielt hatte, noch für einen Einsatz bei der WM in Katar (15. Januar bis 1. Februar) infrage kommt, zumal er derzeit auch gar nicht mehr mit Bundestrainer Dagur Sigurdsson in Kontakt steht.

„Adrians Ausfall ist natürlich keine gute Nachricht, Adi ist ein sehr wichtiger Spieler für uns“, sagte HSV-Trainer Christian Gaudin. Mangels eines weiteren Rückraum-Linkshänders dürfte damit wie gegen Flensburg wieder der erst 20-jährige Rahlstedter Kevin Herbst Einsatzminuten bekommen. Gegen die SG überraschte Herbst mit vier Toren.

Ebenfalls weiter fehlen wird Kreisläufer Henrik Toft Hansen (Siebbeinbruch im Gesicht): „Ich fange erst langsam wieder an, ich habe noch nicht mit dem Handball trainiert“, sagte der Däne beim Keksebacken im Rewe-Markt. Er peilt eine Rückkehr für die Partie bei Hannovers Recken (20. Dezember) an.

Größer als die personellen Sorgen des Tabellenneunten HSV (18:18 Punkte) sind aber die Probleme beim Vorletzten Lemgo (6:28). TBV-Coach Niels Pfannenschmidt wurde am Freitag kurzerhand durch den bisherigen „Co“ Florian Kehrmann, 37, ersetzt. „Für Flo ist das ein großes Abenteuer“, sagte HSV-Keeper Johannes Bitter, der zusammen mit Ex-Rechtsaußen Kehrmann 2007 Weltmeister geworden war. „Aber er hat die Klasse, das zu schaffen. Flocke hat den Handballsachverstand, die nötige Coolness und Lockerheit.“