HSV-Handballer setzen auch in Magdeburg auf die Erfahrung des Weltmeisters von 2007

Hamburg. Er habe sich brutal für ihn gefreut, dass „‚Pommes‘ wieder solch eine Top-Leistung abrufen konnte", sagte Torhüter Johannes Bitter, 32, nach dem 31:30-Sieg der HSV-Handballer gegen die MT Melsungen. „Pommes“, das ist immer noch Pascal Hens, 34, Kapitän der HSV-Handballer, wie Bitter Weltmeister 2007. Doch der nimmt jetzt immer erst in der zweiten Halbzeit richtig Fahrt auf, wenn der wurfgewaltige Rumäne Alexandru Simicu, 26, zwischenzeitlich eine Pause braucht. Hens kommt dann frisch von der Bank, und er hat kein Problem mit seiner neuen Rolle als Back-up: „Wenn ich der Mannschaft auf diese Weise helfen kann, ist das doch optimal.“

Hens, sein gut dotierter Fünfjahresvertrag läuft am 30. Juni 2015 aus, kann immer noch helfen. Drei Tore beim 38:24-Sieg in Lübbecke, jetzt fünf gegen Melsungen – ohne den Einsatz ihrer Nummer 23, die von Michael Jordan, Hens’ Basketball-Idol, hätten sich die Hamburger (Tabellen-14.; 6:10 Punkte) möglicherweise nicht so schnell aus den Abstiegsrängen der Bundesliga geworfen. Trainer Christian Gaudin sagt: „Pascal ist weiter ein Schlüsselspieler in unserem Konzept. Er kann den Unterschied ausmachen.“ Der Franzose, das ist überliefert, war in den Wochen zuvor nicht immer dieser Meinung. Hens hatte in den ersten sechs Spielen gerade mal acht Tore geworfen, was aber auch daran lag, dass es seine Mitspieler nicht verstanden, seine Stärken, seine Dynamik zu nutzen, es verpassten, ihn im richtigen Moment in Szene zu setzen. Das hat sich inzwischen geändert.

Der jüngste Formanstieg des HSV ist allerdings nötig, um an diesem Mittwoch (19 Uhr, Livestream bei Sport1) beim Tabellenfünften SC Magdeburg bestehen zu können. Die bisher letzte Begegnung in der Getec-Arena leitete am 15. April bekanntlich eine Wende in der Vereinsgeschichte ein. Nach der 25:33-Pleite hatte der damalige HSV-Präsident Andreas Rudolph endgültig die Lust an seinem Job verloren. Drei Wochen später trat er zurück, stürzte den Club ins Chaos. Die Chance, die offenbar in jedem Neubeginn steckt, scheint der HSV nun zu nutzen. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, mit der wir mittelfristig wieder um Europapokalplätze spielen können“, sagt Geschäftsführer Christian Fitzek.