Die HSV-Handballer wollen nach zweiwöchiger Spielpause beim TuS N-Lübbecke endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Heiner Brand findet trotz Krise lobende Worte für den HSV.

Hamburg. Das Interview der „Mopo“ mit Heiner Brand in dieser Woche las HSV-Geschäftsführer Christian Fitzek gern. „Ich würde es nicht wagen, einer Handball-Koryphäe wie Heiner Brand zu widersprechen“, sagt Fitzek mit einem Lächeln. Schließlich hatte der Weltmeister-Trainer und neue Sky-Experte nur Wohlwollendes über die kriselnden Hamburger Handballer gesagt: „Der Tabellenstand spiegelt nicht das Leistungsvermögen wider“, analysierte der 62-Jährige, „die Mannschaft braucht jetzt einfach ein Erfolgserlebnis“, und „ich denke, dass der HSV immer noch einen oberen Mittelfeldplatz erreichen kann“. Fitzek sagt: „Heiners Worte beruhigen mich ein bisschen.“

Noch hat man beim Champions-League-Sieger von 2013 Humor – trotz des 17. Tabellenplatzes und der 2:10 Punkte, aber am besten schon an diesem Sonnabend (19 Uhr) beim TuS N-könnte man mal endlich mit dem Gewinnen anfangen. Couragierte Auftritte hin, knappe Niederlagen her. „Hätte, hätte, Fahrradkette“, sagt Fitzek.

Gegen die noch heimerfolglosen Lipperländer (5:7), die vor allem über ihre Geschlossenheit kommen, dürfe auch auf keinen Fall das abermalige Verletzungspech als Alibi herhalten, heißt es beim HSV. Der wochenlange Ausfall des zweiten Keepers Max-Henri Herrmann (Riss des vorderen und Anriss des mittleren Außenbandes im linken Bein) sei zwar bitter, und Oberligatorhüter Justin Rundt, 19, werde nun ins kalte Wasser geworfen. Doch „Jogi“ Bitter sei nun mal die klare Nummer eins, auf die es ankomme. Und auch Stefan Schröders Fehlen wegen einer Mandelentzündung dürfe man nicht überbewerten. Denn auf seiner Position rechts außen war Hans Lindberg, einer der letzten internationalen Stars des HSV Hamburg, zuletzt in Topform.

Trainer Christian Gaudin, der im öffentlichen Training mit den Fans am Mittwoch angespannt wirkte, betont nach der Spielpause: „In den letzten zwei Wochen haben wir weiter gearbeitet. Wir müssen uns über 60 Minuten konzentrieren, um zu gewinnen, wobei uns die erfahrenen Spieler helfen können.“ Kapitän Pascal Hens, 34, fühlt sich (zu Recht) angesprochen und will seine Teamkollegen „mitreißen“. Er warnt indes vor der Merkur Arena, der Heimspielstätte des TuS: „Erfahrungsgemäß ist es immer schwer, in Lübbecke zu punkten. Das Publikum pusht die Spieler ungemein. Wir dürfen uns da nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ Noch herrscht verhältnismäßige Ruhe beim HSV, lange darf diese Sieglosserie allerdings nicht mehr anhalten.