Däne führt die HSV-Handballer bei seiner Rückkehr zum Sieg

Hamburg. Die HSV-Handballer haben sich vom Aus in der Champions League gut erholt. Zehn Tage nach der unerwarteten Achtelfinalniederlage gegen Vardar Skopje kam der scheidende Champions-League-Sieger im Bundesliga-Nachholspiel bei GWD Minden zu einem ungefährdeten 34:28 (19:15)-Sieg und wahrte damit seine Chance, für die kommende Saison wieder einen der drei deutschen Startplätze in der europäischen Eliteliga zu erobern.

Bereits nach knapp zehn Minuten begann man zu verstehen, was dem HSV gegen Skopje gefehlt haben könnte: Hans Lindberg nämlich. Der dänische Ausnahme-Rechtsaußen hatte sich 55 Tage nach seiner Fingerverletzung wieder gesundgemeldet. Sicher, Stefan Schröder hatte ihn in seiner Abwesenheit nach besten Kräften vertreten. Aber einen wie Lindberg kann man eben nicht wirklich ersetzen.

Der erste Wurf ging noch daneben, aber dann traf Lindberg nach Belieben, und das wiederholt aus Lagen, aus denen außer ihm nur ganz wenige aus der Welt noch ein Tor zu machen verstehen (weshalb ihm auch zwei verworfene Siebenmeter nachgesehen seien). Und weil er sich obendrein immer wieder noch als kongenialer Vorbereiter für Kreisläufer Andreas Nilsson hervortat, was ansonsten zugegebenermaßen nicht so oft vorkommt, lief das Spiel bald in etwa so, wie es sich HSV-Trainer Martin Schwalb vorgestellt hatte.

Immer wieder kam seine Mannschaft in der Abwehr zu Ballgewinnen, immer wieder wurden die zu schnellen Gegenstoßtoren genutzt. Ermöglicht wurde das auch durch Johannes Bitter. Dem HSV-Torwart merkte man die Rückenprobleme, die ihn noch am Wochenende bei seinem Comeback in der Nationalmannschaft geplagt hatten, nicht an. Zum Glück, denn Marcus Cleverly stand wegen einer Schulterprellung nicht zur Verfügung.

Mindestens so schmerzhaft dürfte es für die Hamburger sein, am Wochenende der Pokalentscheidung in der eigenen O2 World nur als Zuschauer beiwohnen zu können. Dass man eigentlich dorthin gehört, kann der HSV am nächsten Dienstag beim Spiel in Magdeburg wieder beweisen. „Wenn wir alle restlichen Spiele gewinnen, sind wir Zweiter“, sagte Lindberg, „alles andere liegt nicht in unserer Hand.“

Tore, Minden: Bilbija 6, Rambo 6, Doder 4, Südmeier 3, Schmidt 3, Svitlica 3 (1), Tesch 2, Schäpsmeier 1; HSV: Lindberg 10 (3 Siebenmeter), Hens 5, Duvnjak 4, Djordjic 4, Jansen 3, Nilsson 3, Markovic 2, Lackovic 1, Pfahl 1, Cañellas 1 (1). Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg). Zuschauer: 2680. Zeitstrafen: 3; 0.