Comeback von HSV-Torwart Bitter auf zweites Ungarn-Spiel am Sonnabend vertagt

Oldenburg. Comeback gelungen, erster Härtetest bestanden: Bei der Rückkehr von Weltmeister Michael Kraus haben die deutschen Handballer den Olympiavierten Ungarn mit 28:24 (12:12) besiegt und sich trotz einer durchwachsenen Leistung frisches Selbstvertrauen für die so wichtige WM-Qualifikation gegen Polen in zwei Monaten geholt.

Kraus, der erstmals seit dem 8. Juni 2011 im DHB-Trikot auflief, unterstrich mit einer starken Vorstellung und vier Treffern, dass er für das deutsche Team immer noch wertvoll sein kann. „Es war ein sehr schönes Gefühl“, sagte der frühere Hamburger Spielmacher, „der Sieg ist für unser Selbstbewusstsein wichtig.“ Bester Torschütze beim WM-Fünften war Rechtsaußen Johannes Sellin mit fünf Treffern.

HSV-Torhüter Johannes Bitter kehrte in seiner Geburtsstadt nach 1163 Tagen zwar in den Kader der Nationalmannschaft zurück, wurde von Bundestrainer Martin Heuberger allerdings aufgrund seiner Rückenprobleme nicht eingesetzt. Seine Rückkehr wurde auf den zweiten Vergleich mit den Ungarn an diesem Sonnabend in Lingen vertagt (20.15 Uhr/Sport1).

„Die Rückkehr der beiden werte ich als starkes Zeichen für den gemeinsamen Willen, wieder nachhaltig auf einen erfolgreichen Weg zurückzukehren“, sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer. Die beiden Routiniers sollen die deutsche Auswahl in den beiden Spielen im Juni gegen Polen zur WM führen.

Nun, wo es darauf ankommt, sollen es die „alten Eisen“ wieder richten. Gegen Ungarn standen gleich sieben Weltmeister von 2007 im deutschen Aufgebot (Bitter, Kraus, Haaß, Roggisch, Glandorf, Lichtlein, Klein).

Zunächst spielte sich allerdings Stammtorhüter Silvio Heinevetter in den Vordergrund. Während Bitter und Kraus die Anfangsphase von der Bank aus verfolgten, avancierte der Berliner zum Mann der ersten Halbzeit und hielt Deutschland mit etlichen Paraden im Spiel. Im Angriff lief dagegen kaum etwas zusammen. Erst als Kraus kurz vor der Pause dreimal traf, ging ein Ruck durchs deutsche Team.

Auch im zweiten Durchgang blieben die Rivalen lange Zeit auf Augenhöhe. Deutschland ging zwar immer wieder in Führung, konnte sich jedoch nie richtig absetzen. Erst durch einen beherzten Schlussspurt zog die deutsche Mannschaft nach 22:24-Rückstand noch davon. Unmittelbar vor dem Spiel hatte Heuberger noch zwei kurzfristige Absagen hinnehmen müssen. Steffen Fäth (Kniegelenk) und Linkshänder Kai Häfner (Sprunggelenk) sagten für die beiden Ungarn-Tests wegen leichter Blessuren ab.