Präsidium des Clubs will vor Berlin-Spiel über Zukunft der Geschäftsstelle beraten

Hamburg. Für die HSV-Handballer steht an diesem Donnerstagabend (20.15 Uhr, O2 World/Sport1) im Bundesliga-Spitzenduell mit den Füchsen Berlin einiges auf dem Spiel. Da ist zum einen das Sportliche: Ein Sieg wäre Voraussetzung, um sich erneut für die europäische Eliteklasse zu qualifizieren. Vielleicht können die Hamburger sogar noch ins Meisterschaftsrennen eingreifen – wenn die Konkurrenz mitspielt.

Hinter den Kulissen wird beim Champions-League-Sieger allerdings bereits um die fernere Zukunft gerungen. Bei der Präsidiumssitzung des HSV stellt der neue Geschäftsführer Holger Liekefett am Nachmittag seine Pläne für die Organisation der Geschäftsstelle vor. Sie sind das Ergebnis eines ganztägigen Workshops, bei dem die Mitarbeiter am Montag Aufgabenbereiche umrissen, Wünsche formuliert und Anforderungsprofile entwickelt hatten. „Jetzt geht es darum, den Funktionen Namen zuzuordnen“, sagt Liekefett.

Radikale personelle Veränderungen sind offenbar nicht zu erwarten: Nahezu alle zehn Mitarbeiter, denen Präsident Andreas Rudolph im Februar fristgemäß gekündigt hatte, können mit einem neuen Angebot rechnen. Liekefett will die Verträge allerdings stärker nach Zielen ausrichten. Zudem könnten einige Aufgaben neu verteilt werden. Einen Einschnitt kündigte der Vermarktungsprofi für den Bereich Sponsoring an: „Wir wollen, dass unsere Partner ein Teil des HSV Handball werden, und einen intensiven Austausch pflegen, von dem alle profitieren.“

Rudolph hatte den HSV, den er mit mindestens drei Millionen Euro jährlich unterstützt, vor fünf Wochen zum „Sanierungsfall“ erklärt. Liekefetts Aufgabe ist nun, die Situation zu entschärfen. Ein schneller Erfolg könnte helfen, die von Rudolph zu Weihnachten gestoppten Planungen für den Kader der nächsten Saison wieder aufzunehmen. Noch immer ist der Verbleib von vier Profis unklar, deren Verträge auslaufen. Und Neuverpflichtungen hat der HSV bislang offensichtlich nicht getätigt.

Dabei dürfte die sportliche Herausforderung nach dem Wechsel von Welthandballer Domagoj Duvnjak zum THW Kiel sogar größer werden. Selbst die Qualifikation für die Champions League, die der HSV in den vergangenen sieben Jahren stets geschafft hat, stünde dann infrage. Statt bisher drei soll die Bundesliga künftig nur noch zwei Startplätze erhalten.

Für das Final Four um den DHB-Pokal der Männer am 12./13. April in der O2 World sind gut 1000 Karten wieder in den freien Verkauf gelangt. Bestellungen unter www.eventim.de. Im Halbfinale stehen sich Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen sowie Melsungen und Berlin gegenüber.