Die HSV-Handballer suchen den zweiten Mann hinter Johannes Bitter. Am Sonnabend Champions League in Nis gegen Partizan Belgrad.

Hamburg. Die Organisation der HSV-Handballer ist abseits des Spielfeldes weiter meisterlich. Auf dem Weg zum Champions-League-Spiel am Sonnabend (19 Uhr, Eurosport live) gegen Partizan Belgrad in Nis musste der Club am Freitagmorgen wegen des Streiks des privaten Sicherheitspersonals am Hamburger Flughafen auf den seit Tagen vorbereiteten Plan B zurückgreifen. Der verlängerte die Reise nach Serbien zwar um rund vier Stunden, er brachte die Mannschaft aber rechtzeitig ans Ziel. Nach einer Bustour nach Hannover, dem Flug über München nach Belgrad traf das Team nach 13 Stunden am Freitagabend in Nis ein.

Mit einem Sieg beim serbischen Meister würde der HSV seine Chance auf den Gruppensieg wahren, mit zwei Erfolgen in den restlichen beiden Gruppenspielen gegen Belgrad und Montpellier (23. Februar, 19 Uhr, O2 World) wären die Hamburger am Ende mindestens Zweiter, weil sich am nächsten Donnerstag Medwedi Tschechow und Flensburg bei ihrem Aufeinandertreffen gegenseitig die Punkte nehmen. In diesem Fall würde der HSV im Achtelfinale Mitte und Ende März gegen einen Tabellendritten aus den drei anderen Vorrundengruppen spielen.

Verschiedene Szenarien hat der Verein auch in der Torhüterfrage ausgearbeitet. Es geht dabei für die nächste Saison um die Position hinter dem ehemaligen Nationaltorwart Johannes Bitter, 30. Der präsentiert sich nach kuriertem Kreuzbandriss wieder in hervorragender Verfassung. Alle weiteren Schritte hängen nun an der Personalie Dan Beutler, 35. Der Schwede hat in Hamburg einen Vertrag bis 2014, wegen seiner Familie möchte er jedoch schon in diesem Sommer in seine Heimat zum IFK Kristianstad zurückkehren. Dort hat Beutler bereits einen Kontrakt unterschrieben, wie Mats Samuelsson, der Geschäftsführer des Clubs, bestätigte. Der Vertragsbeginn indes ist offen. "Wir gehen inzwischen davon aus, dass uns Dan im Juni verlässt", sagt HSV-Präsident Matthias Rudolph. Es seien nur noch Details zu klären. Der Verein scheint bereit, seinem Spitzenverdiener, geschätzte 400.000 Euro brutto im Jahr, eine Abfindung zu zahlen.

Geht Beutler, hält der HSV zwei Optionen. Zum einen könnte Nachwuchsmann Max-Henri Herrmann, der am 24. Februar 19 Jahre alt wird, die Rolle des Ersatztorhüters übernehmen. Die Alternative wäre ein Neueinkauf. Mit dem Schweden Mikael Appelgren haben die Hamburger ein erstes Gespräch geführt. Der 23-Jährige steht beim Bundesligakonkurrenten MT Melsungen noch bis 30. Juni 2014 unter Vertrag.

Präsident Rudolph schlägt deshalb vor, Herrmann in der laufenden Bundesligasaison auch mal von Beginn an und dann länger spielen zu lassen, um dessen Eignung zu testen. "Wollen wir wieder in den Titelkampf eingreifen, brauchen wir zwei Torhüter auf Topniveau", sagt Rudolph. Ob ein 19-Jähriger diesem Anspruch genüge, müsse man abwarten. "Andererseits haben wir Max-Henri nicht geholt, um ihn für die Bundesliga auszubilden und ihn nach drei Jahren zu einem anderen Club ziehen zu lassen." Die Entscheidung über die Nummer zwei im HSV-Tor soll spätestens im April fallen.

Am Sonntagmorgen (8.30 Uhr, Volksbank-Arena, Hellgrundweg 50) verkauft der HSV für seine 5525 Dauerkarteninhaber etwa 1000 Karten - nur gegen Barzahlung - für das Final Four am 13./14. April in der O2 World. Die Hamburger treffen im Halbfinale (15 Uhr) auf die SG Flensburg-Handewitt.