Die Fifa weist den Einspruch von Beißer Luis Suárez zurück. Der FC Barcelona will für den 27-jährigen Uruguayer trotz seiner viermonatigen Sperre rund 75 Millionen Euro investieren.

Barcelona. Luis Suárez könnte schon bald im Dress des FC Barcelona kraftvoll zubeißen: Der exzentrische und umstrittene Fußball-Star aus Uruguay steht laut spanischen und englischen Medienberichten unmittelbar vor einem Transfer vom FC Liverpool zum 22-maligen spanischen Champion Barca. Die Ablösesumme soll sich auf 75 Millionen Euro belaufen.

Zurzeit ist Suárez allerdings noch zwangsweise zum Nichtstun verurteilt. Der Weltverband Fifa hatte den Angreifer nach dessen Beißattacke auf den Italiener Giorgio Chiellini im Vorrundenspiel für neun Spiele und vier Monate gesperrt. Den Einspruch von Uruguays Verband lehnte die Fifa am Donnerstag ab.

Suarez, der erst im November wieder spielen darf, und den Urus bleibt damit nur der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS, um eine Aufhebung des Urteils der Disziplinarkommission der Fifa zu erreichen. Der designierte Teamkollege des viermaligen Weltfußballers Lionel Messi beim FC Barcelona hatte sich zuletzt für seinen Ausraster gegen die Azzurri entschuldigt und auf Milde gehofft. Doch die Fifa blieb hart.

Mehr Aufsehen erregte allerdings der bevorstehende Transfer nach Katalonien zum Messi-Klub. Die Katalanen wollten mit Suárez' Verpflichtung auf das enttäuschende Abschneiden aus der Vorsaison, als die Blaugrana erstmals seit der Saison 2007/08 ohne Titel geblieben war, reagieren. Parallel dazu wechselt wohl der chilenische Barca-Stürmer Alexis Sanchez für knapp 40 Millionen Euro zum FC Arsenal und soll Teamkollege des deutschen Nationalspieler-Trios Lukas Podolski, Per Mertesacker und Mesut Özil werden. Auf seinen ersten Einsatz an der Seite von Lionel Messi, Neymar & Co. muss Suárez nach seinem Blackout am 24 Juni aber noch eine Weile warten.

Suárez hatte in der Vorsaison mit 31 Saisontoren in der Premier League für Aufsehen gesorgt. Zudem wurde der Angreifer von den englischen Journalisten wie auch von seinen Spielerkollegen zum Fußballer des Jahres gewählt.

Für seinen WM-Ausraster, der international hohe Wellen geschlagen und Suárez zum weltweiten Buhmann gemacht hatte, entschuldigte sich der Fußball-Exzentriker öffentlich. Er „bedauere zutiefst, was passiert ist“, hatte sich Suárez „bei Giorgio Chiellini und der gesamten Fußball-Familie“ entschuldigt und versprach „der Öffentlichkeit, dass es nie wieder einen Zwischenfall wie diesen geben wird“, schrieb er auf Twitter.

„Nach einigen Tagen zu Hause hatte ich die Möglichkeit, runterzukommen und über das nachzudenken, was wirklich beim Spiel gegen Italien passiert ist“, erklärte der 27-Jährige seinen Meinungs-Umschwung: „Die Wahrheit ist, dass mein Kollege Giorgio Chiellini eine Wunde davongetragen hat, die ich zu verantworten habe.“ Chiellini akzeptierte die Entschuldigung.

Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro hatte am Montag die viermonatige Sperre als „undurchsichtig“ kritisiert. Der Stürmer war wegen seines Bisses von „allen fußballerischen Aktivitäten“ ausgeschlossen worden. Genau diese Formulierung sei aber wenig präzise, stellte die FIFPro fest und monierte das Urteil. Die Fifa hält jedoch an dem Urteilsspruch fest.