Argentiniens Defensive ist trotz der bislang wenigen Gegentore im Turnier anfällig. Offensiv hängt alles an Superstar Lionel Messi: Die Stärken und Schwächen des deutschen Finalgegners.

Hamburg. Zum dritten Mal in Folge kommt es bei einer Fußball-Weltmeisterschaft zum Duell zwischen Deutschland und Argentinien. Nach dem deutschen 4:0-Triumph im Viertelfinale 2010 und dem Sieg im Elfmeterschießen im Viertelfinale 2006 sinnen die Argentinier auf Revanche. Zweimal begegneten sich die Fußballnationen bereits in einem WM-Endspiel. 1986 gewann Argentinien 3:2, vier Jahre später holten sich die Deutschen durch das 1:0 den dritten WM-Titel. In bislang 20 Länderspielen gab es für den DFB sechs Siege, fünf Unentschieden und neun Niederlagen.

Stärken: Bis zum Viertelfinale zeichnete sich Argentinien nur durch einen Mann aus: Lionel Messi. Dabei präsentierte sich nicht einmal der viermalige Weltfußballer in seiner besten Form. Aber Messi war der Mann für die entscheidenden Momente. Wenn der Dribbelkünstler vom FC Barcelona Tempo aufnimmt, ist er von kaum einem Verteidiger auf der Welt zu stoppen.

Im Schatten von Messi glänzte bis zum Viertelfinale auch der schnelle Angel di Maria. Der Flügelstürmer von Real Madrid war bis zu seiner Verletzung gegen Belgien in Topform. Schafft er es bis zum Finale mit seinem Comeback, verfügt Argentinien wieder über deutlich mehr Variation im Angriffsspiel. Denn die Stärken der Südamerikaner liegen eindeutig in der Offensive. Mit Gonzalo Higuain vom SSC Neapel verfügt der deutsche Gegner über einen Angreifer, der immer für ein Tor gut ist.

Schwächen: Die Stärke ist Argentinier ist gleichzeitig die Schwäche: Die Gauchos sind abhängig von ihrem Superstar Lionel Messi. Kommt der 27-Jährige nicht zur Entfaltung, stockt das Spiel des zweimaligen Weltmeisters. Trainer Alejandro Sabella hat kaum Alternativen, da er mit Carlos Tevez einen Starspieler der vergangenen Jahre nicht mit zur WM genommen hat.

Probleme offenbarte Argentinien zudem immer wieder in der Defensive. Obwohl die Verteidigung um den Ex-Münchner Martin Demichelis in den ersten fünf Spielen nur zwei Gegentore zuließ, kamen die Gegner häufig zum Abschluss. Nigeria hat es in der Vorrunde vorgemacht: Immer, wenn die „Super Eagles“ Tempo aufnahmen, geriet Argentinien ins Schwimen.