Matz ab live heute mit einer ersten Analyse schon in der Halbzeit des Deutschland-Spiels. Ab 18.45 Uhr mit HSV-Profi Dennis Diekmeier und Carsten Byernetzki vom Hamburger Fußball-Verband. Verfolgen Sie alles rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Ticker auf abendblatt.de.

Portugal gegen USA wohl ohne Coentrão und Almeida – Pepe gesperrt

22.05 Uhr: Portugal muss im zweiten Gruppenspiel gegen die USA am kommenden Sonntag ziemlich sicher ohne Stürmer Hugo Almeida und Abwehrspieler Fábio Coentrão auskommen. Beide Nationalspieler mussten bei der 0:4-Niederlage gegen Deutschland am Montag in Salvador vorzeitig ausgewechselt werden. „Das sieht nicht so gut aus. Sie haben Muskelverletzungen. Das braucht seine Zeit um zu heilen“, sagte der potugiesische Trainer Paulo Bento nach der Partie, bei der es sein Team knüppeldick getroffen hatte.

Denn mit Innenverteidiger Pepe muss Bento einen weiteren Leistungsträger und neben Coentrão einen zweiten Champions-League-Sieger von Real Madrid ersetzten. Der Verteidiger sah nach einer Tätlichkeit gegen Thomas Müller in der 37. Spielminute die Rote Karte und wird für mindestens ein Spiel gesperrt. Trotz der schlechten Vorzeichen will Bento das Achtelfinale nicht schon abschreiben: „Wir werden mit allem, was wir haben, weiter kämpfen.“

Ghana beginnt ohne Boateng gegen die USA

22.01 Uhr: Ohne den Schalker Kevin-Prince Boateng in der Startelf geht der deutsche Gruppengegner Ghana in sein erstes Spiel bei der WM in Brasilien. Nationaltrainer Kwesi Appiah berücksichtigte den 27-Jährigen zunächst nicht für die Begegnung gegen die USA am Abend in Natal (0 Uhr/ARD). Das geht aus der Aufstellung hervor, die Ghanas Fußball-Verband auf seiner Homepage (ghanafa.org) veröffentlichte.

Fifa: Nur noch über 7000 WM-Tickets erhältlich

17.30 Uhr: Bei der Fußball-WM in Brasilien sind für die weiteren Spiele nur noch wenige Restkarten erhältlich. Nach Angaben des Weltverbandes Fifa stehen noch 7171 Tickets zum Verkauf. Nur bei zwei Begegnungen stehen demnach noch mehr als 400 Plätze zur Verfügung.

Ein Problem bleibt indes die Nonchalance vieler Fans beim Abholen bereits bezahlter Karten. Noch über 240.000 Tickets liegen an den Schaltern. Außerdem warnte der Weltverband erneut vor „gut gemachten Fälschungen“. Pro Spiel habe die Fifa durchschnittlich 20 bis 30 kopierte Karten aus dem Verkehr gezogen.

Shearer fordert: Rooney auf die „Zehn“ oder raus

17.18 Uhr: Raus aus der Stammelf oder zurück auf die „Zehn„: Die Diskussionen um Englands Stürmer Wayne Rooney gehen vor dem zweiten Gruppenspiel der Three Lions am Donnerstag gegen Uruguay in Sao Paulo (16.00 Uhr OZ/21.00 MESZ/ZDF) unvermindert weiter.

Ex-Nationalspieler Alan Shearer (43) meint, dass der ins linke Mittelfeld abgeschobene Rooney auf dem Flügel eine Fehlbesetzung ist. Trotz seiner Torvorlage bei der Niederlage gegen Italien (1:2). „Wenn Wayne nicht auf der Zehner-Position hinter Angreifer Daniel Sturridge spielt, dann sollte man ihn ganz rausnehmen“, sagte Shearer der BBC und begründete: „Für die Außenpositionen gibt es bessere Spieler im Team.“

Der 63-malige Nationalspieler Shearer nannte die Diskussionen um ManUnited-Torjäger Rooney „das große Dilemma“ von Teammanager Roy Hodgson. „Und er muss eine Entscheidung treffen“, meinte Shearer weiter.

Ginge es nach dem Ex-Profi von Newcastle United, würde der in der Partie gegen den viermaligen Weltmeister Italien in der Zentrale spielende Jungstar Raheem Sterling (19) auf rechts rücken, Danny Welbeck (23) auf links - und Rooney (28) in die Mitte.

„Wayne ist unglücklich und fühlt sich auf dem Flügel unwohl. Wir sollten unseren Top-Torjäger dahin stellen, wo er am meisten Schaden anrichten kann“, forderte Shearer, der während seiner Nationalmannschafts-Karriere zwischen 1992 und 2000 insgesamt 30 Treffer erzielt hatte.

Auch der frühere Teammanager Graham Taylor hatte die taktische Aufstellung des Weltmeisters von 1966 bereits kritisiert und gesagt: „Das ist nicht der Rooney, der er sein sollte. Ich würde ihn lieber im Angriff sehen“, hatte der 69-Jährige erklärt.

Merkel und Rousseff treffen sich in Brasilien

16.53 Uhr: Vor dem ersten WM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Montag gegen Portugal haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff zu politischen Gesprächen getroffen. Hauptthemen der Konsultation in der Hauptstadt Brasilien waren ein mögliches Freihandelsabkommen sowie die Affäre um die Spionageaktionen des US-Geheimdienstes NSA. Anschließend reiste Merkel weiter nach Salvador, um das Spiel der DFB-Auswahl im Stadion zu verfolgen.

Flaggen und „Fußballgott“: Fans strömen zum Public Viewing

15.22 Uhr: Bunt geschmückt sind bereits Tausende Fußballfans zum deutschlandweit größten Public Viewing in Berlin geströmt. Die Farben Schwarz-Rot-Gold dominierten am Montagnachmittag auf der 700 Meter langen Fanmeile am Brandenburger Tor. Kurz vor Anpfiff der WM-Partie Deutschland-Portugal (18.00 Uhr) sollte dort auch die Hip-Hop-Band Fettes Brot mit ihrem aktuellen Song „Fußballgott“ auftreten. Auch auf dem Hamburger Heiligengeistfeld öffnete erstmals seit WM-Start die Fan-Arena. Mit Platz für 50 000 Menschen gilt sie als zweitgrößtes Fanfest. Zudem laden Bundesliga-Stadien in ganz Deutschland zum kollektiven Fußballschauen – so etwa die Commerzbank-Arena in Frankfurt.

Ronaldo wendet sich an Fans vor Showdown gegen Deutschland

14.59 Uhr: Mit einem Aufruf zum Zusammenhalt hat Portugals Stürmerstar Cristiano Ronaldo seine Landsleute auf die Partie gegen Deutschland bei der WM in Brasilien eingestimmt. „Heute, wo unser Epos endlich beginnt, werden wir viel mehr als zehn Millionen sein“, schrieb der 28-Jährige in Anspielung auf die Einwohnerzahl Portugals auf seiner Facebook-Seite: „Wir werden auch Leidenschaft, Begeisterung, Glaube, Entschlossenheit, Ausdauer sein. Wir werden Siegeswille sein. Wir werden Hoffnung sein. Alle zusammen, Hand in Hand und mit vereinten Herzen, mit einer einzigen Stimme.“ Zuletzt zitiert Ronaldo noch den Papst: „Um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen: Niemand siegt allein. Weder auf dem Spielfeld noch im Leben. Força Portugal! (Auf geht's Portugal!)“

Hodgson liebäugelt mit Änderungen für Uruguay-Spiel

14.39 Uhr: Der englische Nationaltrainer Roy Hodgson hält sich für das zweite WM-Spiel gegen Uruguay mehrere Änderungen in seiner Aufstellung offen. „Ich denke, das ist eine gute Frage. Wir werden beurteilen, was es den Spielern abverlangt hat“, sagte der Coach über das 1:2 zum Auftakt gegen Italien. „Es könnte ein oder zwei geben, die einen kleinen Schlag abbekommen haben, aber wir haben den Kader dafür und glücklicherweise haben wir bis auf Alex Oxlade-Chamberlain keine Verletzungen, deshalb habe ich die Möglichkeiten, Wechsel zu machen.“ Nach dem couragierten Auftritt zum Start der Weltmeisterschaft in Brasilien solle sein Team gegen die Südamerikaner am Donnerstag genauso offensiv agieren. „Ich denke, wir müssen noch schonungsloser sein“ sagte Hodgson. „Wenn wir zwei oder drei Tore gegen Italien geschossen hätten, hätte niemand sagen können, dass wir uns keine Chancen kreiert haben.“

Studie: Klopp als WM-Experte beliebter als Kahn und Scholl

14.18 Uhr: Der Dortmunder Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp ist auch sechs Jahre nach seinem Ausscheiden beim ZDF der beliebteste WM-Experte im deutschen Fernsehen geblieben. Laut einer Umfrage der Universität Hohenheim sehen 80 Prozent der Deutschen den Coach von Borussia Dortmund als geeigneten Fußballfachmann vor der Kamera an. Die heutigen TV-Experten Oliver Kahn (ZDF/70 Prozent) und Mehmet Scholl (ARD/68) kommen auf deutlich geringere Werte, teilte die Stuttgarter Hochschule am Montag mit. Klopps weiterhin große Beliebtheit liege an einer Kombination von „Fußball-Sachverstand, Unterhaltungswert, Sympathie, Ausstrahlung und Schlagfertigkeit“ bei dem 47-Jährigen, sagte der Leiter der Hohenheimer „WM-Studie“ Markus Voeth. Er erklärte weiter, die WM sei „der Fernsehmagnet schlechthin“. Mehr als 98 Prozent der 929 Befragten hätten angegeben, WM-Spiele im TV verfolgen zu wollen. Drei Viertel hätten dabei keine Präferenz für einen bestimmten Sender. „ARD und ZDF bieten im Grunde ein völlig austauschbares Übertragungsformat“, sagte Voeth. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender lieferten „keinen Grund, warum zwei Sender die WM abwechselnd übertragen.“

Maradona lobt Messi: „Er hat die Mannschaft erleichtert“

13.35 Uhr: Das argentinische Fußball-Idol Diego Maradona hat sich verzückt über den ersten Auftritt seines legitimen Nachfolgers Lionel Messi bei der WM in Brasilien gezeigt. „Messis Tor hat die ganze Mannschaft erleichtert. Irgendjemand hat behauptet, ich hätte schlecht über ihn geredet, aber das ist eine dumme Lüge“, sagte Maradona in seiner Sendung „De Zurda“ (Vom Linksfuß) im multistaatlichen Kabel-TV-Sender Telesur. Messi hatte ein schwaches Argentinien mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 zu einem hart erkämpften 2:1 (1:0)-Sieg über Debütant Bosnien-Herzegowina geführt. Für Maradona waren neben Messi der System- und die Personalwechsel in der zweiten Hälfte entscheidend. Fernando Gago habe „eine ganz andere Dynamik reingebracht, er ist ein fantastischer Spieler“. Und der ebenfalls eingewechselte Gonzalo Higuaín habe Messis Treffer wunderbar vorbereitet. Maradona (53) übte allerdings auch Kritik an der Gesamtleistung seiner Erben. „Argentinien muss mehr zeigen, viel mehr als das, was wir gesehen haben“, sagte der Weltmeister von 1986.

Brasiliens Präsidentin mahnt: Fußball und Politik nicht vermischen

12.40 Uhr: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat angesichts der anhaltenden Proteste während der Weltmeisterschaft dazu aufgerufen, Fußball und Politik auseinanderzuhalten. Die Nationalmannschaft repräsentiere die brasilianische Nation, betonte die Staatschefin in einer Erklärung am Sonntag (Ortszeit). „Die Seleção steht über Regierungen, Parteien und Interessen jeglicher Gruppen“, sagte sie. Rousseff erinnerte daran, dass sie selbst die Nationalelf sogar unterstützt hatte, als sie 1970 während des Militärregimes als Oppositionelle im Gefängnis saß. Damals seien viele Regimegegner zunächst der Meinung gewesen, dass diese Unterstützung die Diktatur stärke. „Meine Zellenkameradinnen und ich hatten aber niemals Zweifel. Wir haben stets Brasilien angefeuert, denn der Fußball steht über der Politik.“ Im Laufe der WM in Mexiko, die die Seleção 1970 mit Pelé gewann, seien die Kritiker schließlich ganz verstummt, betonte die Präsidentin. Rousseff war vergangene Woche bei der Eröffnung der WM in São Paulo ausgepfiffen und beschimpft worden.

Higuaín befeuert Gerüchte über Wechsel nach Barcelona

11.54 Uhr: Der argentinische Mittelstürmer Gonzalo Higuaín vom SSC Neapel hat Spekulationen über einen bevorstehenden Wechsel zum FC Barcelona neue Nahrung gegeben. „Es wäre natürlich eine riesige Freude“, mit seinem Landsmann Lionel Messi in Spanien zusammenzuspielen, sagte der 26-Jährige am Sonntagabend (Ortszeit) nach dem 2:1-Sieg seiner Nationalelf gegen Bosnien-Herzegowina bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Konkret wurde er allerdings nicht. „Über solche Dinge kann ich jetzt nicht reden, denn ich bin bei der WM“, sagte Higuaín. Der Angreifer hatte vor seinem Wechsel nach Neapel sechseinhalb Jahre für Barças Erzrivalen Real Madrid gespielt. Die Madrider Sportzeitung „Marca“ berichtete, er sei nur einen Schritt davon entfernt, für die kommende Saison einen Vertrag beim Messi-Club zu unterschreiben.

So funktioniert die Torlinientechnik

11.27 Uhr: Die Torlinientechnik hat sich gleich bei ihrem zehnten WM-Einsatz im Spiel zwischen Frankreich und Honduras (3:0) bewährt. Mit bloßem Auge war nicht zu erkennen, ob der Ball beim zweiten Tor der Franzosen die Linie überschritten hat. Die Technik löste die Szene auf. Ein kurzer Überblick, wie das System der deutschen Firma GoalControl funktioniert: Das computerbasierte System überwacht beide Tore. Auf jedes Tor sind sieben Hochgeschwindigkeitskameras gerichtet, eine 360-Grad-Abdeckung ist damit gewährleistet. Auf eine zusätzliche Uhr am Arm bekommt der Schiedsrichter ein vibrierendes Signal gesandt, das ihm anzeigt, ob der Ball die Linie überschritten hat oder nicht. In allen zwölf Stadien wurde das System der deutschen Firma GoalControl für mehrere Millionen Euro installiert. Nach der WM soll es in den Stadien bleiben.

Özil habe sich „taktisch nicht weiterentwickelt“

10.43 Uhr: Fußball-„Professor“ Ralf Rangnick hat sich zu den zahlreichen Kritikern von Nationalspieler Mesut Özil gesellt. „Mesut hat sich in den vergangenen Jahren taktisch nicht wirklich weiterentwickelt. Dass er ein begnadeter Kicker ist, weiß jeder. Aber im Spiel gegen den Ball hat er immer noch große Schwächen“, sagte der Sportchef von Zweitliga-Aufsteiger RB Leipzig in der FAZ über den 25 Jahre alten Offensivstar des FC Arsenal. Indirekt nahm Rangnick auch die Arbeit von Arsenals Teammanager Arsène Wenger ins Visier. Laut des früheren Bundesliga-Trainers wäre Özil „taktisch erheblich weiter“, wenn er „in den vergangenen zwei Jahren bei Dortmund oder Bayern“ gespielt hätte.

Der bartlose Mehmedi: Enttäuschung „in innere Wut umgewandelt“

10.34 Uhr: Vor dem Spiel war Admir Mehmedi sauer, nach dem 2:1-Sieg gegen Ecuador einer der glücklichsten von ausnahmslos glücklichen Schweizern. Mit seinem Tor leitete der Joker nur 122 Sekunden nach seiner Einwechslung die Wende ein, so dass die zunächst schwache Schweiz doch noch gewann. Er habe seine erste Enttäuschung „in innere Wut umgewandelt“, erklärte Mehmedi später fröhlich. „Ich habe die ganze Vorbereitung hart dafür gearbeitet, dass ich meine Spielminuten bekomme“, sagte der Freiburger Bundesligaprofi. Nach der schwachen ersten Halbzeit der Nati gab ihm Trainer Ottmar Hitzfeld das Vertrauen und schickte den 23-Jährigen zu seinem ersten WM-Einsatz: „Er hat gesagt, dass ich mutig spielen soll.“ Selbstbewusst schob er hinterher: „Ich weiß, was meine Qualitäten sind.“ Mehmedi betonte aber angesichts des zweiten Joker-Tores von Haris Seferovic auch: „Es ist ein Zeichen von Moral, wenn zwei Spieler von der Bank kommen und den Unterschied ausmachen können.“ Ein ganz anderer Unterschied war bei Mehmedi selber zu erkennen: Der zwölfmalige Bundesliga-Torschütze hatte sich vor dem Spiel seinen Vollbart abrasiert. „Ich dachte, dass es, wenn ich mich rasiere, bestimmt mit dem Tor klappt.“ Jetzt muss er den Bart bis Freitag schnell wieder wachsen lassen.

US-Senatoren zeigen Klinsmann und Co. die kalte Schulter

10.22 Uhr: Anders als Bundeskanzlerin Angela Merkel haben die meisten US-Politiker anscheinend noch nicht ihr Herz für den Fußball entdeckt. In einer Umfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP unter 20 Senatoren bekundete vor dem ersten Vorrundenspiel des US-Teams bei der WM in Brasilien am Montag gegen Ghana lediglich gut ein Drittel Interesse. Beim Sommermärchen 2006, als der heutige US-Trainer Jürgen Klinsmann noch Bundestrainer in Deutschland war, hatte die 2005 ins Amt gewählte Merkel ihre regelmäßigen Besuche bei der Nationalmannschaft begonnen. Die Regierungschefin saß auch am Montag beim WM-Auftaktspiel des deutschen Teams in Salvador gegen Portugal auf der Tribüne.

Maradona kritisiert anfängliche Taktik Argentiniens gegen Bosnien

10.13 Uhr: Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona hat nach dem Auftaktsieg der „Albiceleste“ gegen Bosnien-Herzegowina bei der WM in Brasilien Kritik und Lob an Trainer Alejandro Sabella verteilt. Das taktische Schema mit einer defensiven Fünferkette in der ersten Halbzeit sei ein Fehler gewesen, beklagte der 53-Jährige als Kommentator im venezolanischen TV-Sender „Telesur“ am Sonntagabend (Ortszeit). „Sabella hat das aber rechtzeitig gemerkt“, fügte er hinzu. Mit der Einwechselung von Angreifer Gonzalo Higuaín sowie Fernando Gago in der zweiten Hälfte sei das argentinische Spiel besser geworden. „Da haben sich die Spannungen dann gelöst. Die Mannschaft begann, präziser zu agieren und gefährliche Bälle zu spielen. Das hatten wir in der ersten Hälfte nicht gesehen.“ Maradona ergänzte allerdings: „Argentinien hat viel Raum, um das zu verbessern, was es heute gezeigt hat.“ Ein knapper Sieg sei aber manchmal besser als eine übertriebene Siegessicherheit. „Es wurden in vielen Augenblicken Fehler gemacht, was vielleicht auch daran lag, dass es das erste Spiel war.“

Holt sich Neymar freiwillig eine Gelbsperre ab?

9.57 Uhr: Neymar muss als Brasiliens Stürmerstar viel einstecken, kann aber auch kräftig austeilen. Der 22-Jährige sah beim 3:1-Sieg gegen Kroatien – wie auch der Wolfsburger Luiz Gustavo – eine Gelbe Karte. Und die schleppt er jetzt erstmal durch das WM-Turnier. Deshalb rätselt die halbe Fachwelt im fußballverrücktesten Land der Welt: Wird sich Neymar gegen Mexiko an diesem Dienstag (21 Uhr/ZDF) in Fortaleza seine zweite Verwarnung und damit ein Spiel Sperre freiwillig abholen – um das Achtelfinale nicht zu verpassen? Ein Fehlen des Barcelona-Profis im letzten Gruppenspiel gegen Kamerun würde die Seleção weitaus weniger schmerzen als im ersten K.o.-Spiel, wo Spanien, die Niederlande oder Chile drohen. Nationalcoach Luiz Felipe Scolari will sich darüber jedoch nicht den Kopf zerbrechen. „Wenn er ein Foul machen muss, soll er es tun. Und wenn er zum zweiten Mal verwarnt wird, dann ist es eben so.“ Neymars Teamkollege Oscar fürchtet so schnell keine Zwangspause für den Angreifer: „Neymar sieht selten Gelb. Er ist eher der Typ, der dafür sorgt, dass seine Gegenspieler Karten sehen.“ Beim Confederations Cup 2013 beging Neymar jedoch in fünf Spielen 17 Fouls – die meisten aller Brasilianer.

Spanien stimmt sich mit Barbecue auf „Finale“ gegen Chile ein

9.11 Uhr: Mit einem gemeinsamen Barbecue im WM-Quartier CT do Caju hat sich Weltmeister Spanien auf das „Gruppen-Endspiel“ gegen Chile eingestimmt. Der spanische Fußball-Verband RFEF verbreitete auf seiner Homepage und über Twitter mehrere Bilder, auf denen Abwehrchef Sergio Ramos, Torhüter Pepe Reina, die Stürmer Diego Costa und Fernando Torres sowie andere Spieler lachend und hungrig an Töpfen mit Fleisch und anderen Leckereien standen, um sich zu bedienen. Im Speisesaal des Mannschaftshotels in Curitiba wurden am Sonntagabend (Ortszeit) alle Tische zusammengerückt, um auch optisch zu zeigen, dass das Team trotz der Auftaktpleite zusammensteht. Trainer Vicente del Bosque und zahlreiche Spieler hatten nach der 1:5-Schlappe gegen die Niederlande betont, dass sie alles unternehmen würden, um das Achtelfinale zu erreichen. Cesc Fábregas hatte sogar von einem „Spiel auf Leben und Tod“ gesprochen. Spanien muss am Mittwoch in Rio de Janeiro unbedingt gewinnen, um nicht frühzeitig zu scheitern. Selbst ein Sieg gegen Chile garantiert noch nicht das Weiterkommen. Die Südamerikaner hatten ihr erstes Spiel gegen Australien 3:1 gewonnen.

Ghanas Asamoah Gyan trägt jetzt die „3“ im Haar

8.25 Uhr: Ghanas Kapitän Asamoah Gyan war beim Friseur und hat sich seine Rückennummer auch in seine Haarpracht einrasieren lassen. Auf der rechten Kopfseite prangt jetzt eine große „3“. Was das Ganze soll, wollte der Stürmer aber nicht verraten. „Es hat mit meinem Bruder zu tun. Er weiß, warum. Ich weiß, warum. Das genügt“, äußerte der 28-Jährige vom arabischen Spitzenclub Al-Ain FC lapidar.

Costa Rica warnt nächsten Gegner Italien: „War erst der Anfang“

7.39 Uhr: Costa Ricas Nationalelf hat nach dem überraschenden WM-Auftaktsieg gegen Uruguay eine Warnung an ihren nächsten Gegner Italien geschickt. „Wir haben gezeigt, was wir können. Italien muss sehr aufmerksam sein und alles geben. Wir sind kein leichter Gegner“, sagte Mittelfeldspieler Yeltsin Tejeda. Sein Teamkollege Oscar Duarte, einer der Torschützen beim 3:1-Sieg, ergänzte: „Das war erst der Anfang. Der Sieg war sehr wichtig für uns und das gesamte Land, aber die Arbeit geht weiter, und der schwerste Teil kommt erst noch.“ Die „Ticos“ hatten am Samstag ihr erstes Spiel bei der Fußball-WM in Brasilien überraschend gegen den zweimaligen Weltmeister Uruguay gewonnen. Nächster Gegner ist am kommenden Freitag in Recife der viermalige Champion Italien, der zum Auftakt in der Gruppe D England mit 2:1 bezwungen hatte.

Mourinho: Rooney besser als zentraler Stürmer in Englands WM-Team

7.24 Uhr: Star-Trainer José Mourinho spricht sich in der Dauer-Debatte um Wayne Rooney für eine klassische Positionierung des Stürmers als zentraler Angreifer in Englands WM-Team aus. Beim 1:2 gegen Italien hatte Three-Lions-Coach Roy Hodgson den Offensivmann von Manchester United auf der linken Außenbahn eingesetzt. „Ich denke, dass ist nicht die beste Position für Wayne, aber ich denke, dass Spieler oft Opfer für ihr Team bringen müssen und Wayne hat seine Sache gut gemacht“, sagte Chelsea-Trainer Mourinho der Internetseite „Yahoo! Sports“. Rooney hatte zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Brasilien zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich von Daniel Sturridge vorbereitet, aber das mögliche 2:2 mehrfach vergeben. „Er verliert ein bisschen seiner Gefährlichkeit, weil er ein natürlicher Torschütze ist, wenn er mehr in zentralen Positionen spielt“, sagte Mourinho. Zuvor hatte sich bereits Rooneys früherer Teamkollege Paul Scholes für eine andere taktische Rolle des 28-Jährigen am Donnerstag gegen Uruguay ausgesprochen.

Erstes Spiel in Rio: Rekordbesuch, Anti-WM-Protest, Festnahmen

7.18 Uhr: Die Rückkehr der WM nach 64 Jahren brachte für Rio de Janeiro einen Sonntag zwischen Feiern und Krawallen. Während mehr als 41.000 Besucher für einen Rekordandrang beim offiziellen Fan-Fest an der Copacabana sorgten, lieferten sich 300 Demonstranten in der Nähe vor und während der Partie zwischen Argentinien und Bosnien-Herzegowina unweit vom Maracanã Scharmützel. Dabei wurde mindestens ein Protestteilnehmer verletzt. Vor allem 50 vermummte Black Blocs suchten beim Marsch unter dem Motto „Fifa go home“ den Konflikt mit der Polizei, die mit Gummigeschossen und Tränengas antwortete. Zurück blieb einmal mehr eine Spur der Verwüstung mit zersplitterten Scheiben von Banken und Geschäften. Auch das Spiel selbst brachte viel Arbeit für die Polizei, die 15 Fans, darunter gleich 13 Argentinier, festnahm. Neun „Hinchas“ der Gauchos hatten versucht, ohne Karten als Gruppe ins Stadion zu stürmen. Zwei weitere wurden wegen rassistischer Beleidigungen inhaftiert, das andere Duo war in einen Streit mit zwei Brasilianern verwickelt, die ebenfalls vorübergehend in Gewahrsam genommen wurden.

Keine Hymnen: Fifa untersucht organisatorische Panne

6.54 Uhr: Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien hat es die erste größere organisatorische Panne gegeben. Vor dem Spiel zwischen Frankreich und Honduras am Sonntag in Porto Alegre wurden keine Nationalhymnen gespielt. „Die Fifa und das lokale Organisationskomitee bedauern, dass das Audiosystem für die Nationalhymnen nicht richtig funktioniert hat, um die Hymnen von Frankreich und Honduras zu spielen. Wir untersuchen derzeit den Grund für diese Situation und arbeiten daran, es zu reparieren“, hieß es in einer ersten Reaktion der Fifa. Die französischen Spieler zeigten sich enttäuscht, dass sie vor dem 3:0-Sieg beim ersten WM-Spiel nicht die „Marseillaise“ singen konnten, die auch von ihren Fans normalerweise stimmgewaltig intoniert wird. „Eine Nationalhymne ist etwas sehr Wichtiges. Wir spielen bei der WM, wir repräsentieren unser Land“, sagte Torhüter Hugo Lloris. „Ich denke, es ist sehr schade“, meinte Teamkollege Mamadou Sakho. „Aber wir haben gehört, dass die Zuschauer gesungen haben, das war sehr berührend.“

Portugals Trainer Bento kritisiert frühe Anstoßzeit gegen DFB-Elf

6.45 Uhr: Portugals Nationaltrainer Paulo Bento hat die frühe Anstoßzeit des WM-Vorrundenspiels gegen die deutsche Mannschaft kritisiert. „Ein Spiel um ein Uhr ist für alle schlecht, für die Spieler und die Fans. Es ist nicht gut für den Fußball“, sagte er am Sonntag in Salvador da Bahia mit Blick auf die hohen Temperaturen. Die erste Partie der Gruppe G wird in der Arena Fonte Nova um 13.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) angepfiffen. Für die Mittagszeit am Montag sind 27 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit angesagt. 24 der 64 WM-Spiele sind für 13.00 Uhr Ortszeit angesetzt. Portugal muss auch sein letztes Vorrundenspiel am 26. Juni gegen Ghana in Brasilia mittags austragen.

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Nach Verwirrung um Frankreich-Tor: Fifa erläutert Video-Prozedere

6.35 Uhr: Nach der Verwirrung um den ersten per Torlinientechnologie bestätigten Treffer beim WM-Spiel zwischen Frankreich und Honduras (3:0) hat der Fußball-Weltverband Fifa das Prozedere der Video-Einspielungen im Stadion von Porto Alegre erläutert. Die Anerkennung des Eigentores durch Honduras-Torwart Noel Valladares hatte für Erstaunen und auch Proteste gesorgt, denn auf den Leinwänden erschien zuerst eine Aufzeichnung, wonach der Ball nicht die Linie überquert hatte. „Für das zweite Tor von Frankreich trat eine besondere Situation ein, in der der Ball den Innenpfosten des Tores traf, dann ins Feld zurücksprang, bevor er den Torwart traf, zum Tor rollte und die Linie überquerte“, hieß es in einer Fifa-Mitteilung am Sonntagabend (Ortszeit). Da durch das neue Techniksystem alle Vorfälle angezeigt werden, in denen sich der Ball innerhalb von 30 Zentimetern um die Torlinie befindet, wurde zunächst die Szene gezeigt, als die Kugel nach Karim Benzemas Schuss vom Pfosten abprallte. Erst danach wurde die Torszene eingespielt und der Treffer korrekt angezeigt, erläuterte die Fifa. Spieler wie Offizielle wurden durch die erste Einblendung verwirrt. Die FIFA erwägt nun, das Prozedere für die Videoeinspielung zu überdenken.

Stürmer twittert: Kamerun wahrscheinlich ohne Eto'o gegen Kroatien

6.25 Uhr: Kamerun muss in seiner nächsten Partie bei der in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (0 Uhr/ARD) gegen Kroatien voraussichtlich auf Stürmerstar Samuel Eto'o verzichten. „Die Mediziner bestätigen! Ich nehme wahrscheinlich nicht teil an der Partie am Mittwoch, 18. Juni (Ortszeit) gegen Kroatien wegen einer Knieverletzung“, twitterte Eto'o am späten Sonntag aus Brasilien. Der 33-Jährige kämpft schon länger mit der Verletzung. Der Kapitän musste zwei Tage mit dem Training aussetzen. Den „unbezähmbaren Löwen“ von Trainer Volker Finke droht nach der 0:1-Niederlage im Auftaktspiel gegen Mexiko bei einer weiteren Niederlage das vorzeitige WM-Aus.

Uruguay-Training hinter verschlossenen Türen

6.15 Uhr: Uruguays Coach Óscar Tabárez hat seiner Mannschaft bei der WM für diesen Montag Training hinter verschlossenen Türen verordnet. Das gab der Fußball-Verband des Landes am Sonntagabend (Ortszeit) in Brasilien bekannt. Nach der 1:3-Pleite zum Auftakt gegen Costa Rica bereitet sich der WM-Vierte von 2010 in seinem Camp in Sete Lagoas auf die möglicherweise schon entscheidende Partie an diesem Donnerstag gegen Englands Auswahl vor. Die „Three Lions“ waren gegen Italien ebenfalls mit einer Niederlage gestartet (1:2).

Nigeria-Coach Keshi: „Afrika ganz nah am WM-Titel“

6.05 Uhr: Nigerias Nationaltrainer Stephen Keshi hält die Zeit reif für einen afrikanischen WM-Titel. Afrikas Teams seien „ganz nah dran. Ganz einfach, weil sie gut sind. Und in Brasilien erwarte ich ein offenes Turnier“, sagte der 42-Jährige vor dem ersten Gruppenspiel der Super Eagles am Montag (21 Uhr) in Curitiba gegen den Iran. Auf die Frage nach Nigerias Minimalziel sagte Keshi laut lachend: „Wir wollen bis zur letzten Runde dabei sein.“ Keshi hält zudem afrikanische Trainer auf dem Vormarsch: „Wir bekommen jetzt genug Zeit und Gelegenheiten, uns zu beweisen. Früher durften wir das nur in der Qualifikation, zur WM-Endrunde wurde dann ein Europäer verpflichtet. So kann man sich nicht auf das höchste Level entwickeln.“ Keshi hatte 2006 mit Togo völlig überraschend die WM-Qualifikation geschafft, für das Turnier in Deutschland wurde er durch Otto Pfister ersetzt. In Brasilien werden zwei der fünf afrikanischen Starter von Afrikanern trainiert. Neben Keshi ist als Ghanas Coach James Kwesi Appiah dabei. Kameruns Trainer ist der Deutsche Volker Finke, Algeriens der Bosnier Vahid Halilhodzic, die Elfenbeinküste wird vom Franzosen Sabri Lamouchi betreut. Bei der 2010 in Südafrika hatte nur eins der sechs afrikanischen Teams einen Trainer aus Afrika (Algerien/Rabah Sadaane).