Heute beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Die Nationalmannschaften haben sich intensiv auf das Turnier vorbereitet. Alles rund um die WM gibt es im Ticker auf abendblatt.de.

+++ Deutscher Vorrundengegner Ghana trainiert erstmals in Brasilien +++

21.01 Uhr: Mit einer Trainingseinheit unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat der deutsche WM-Gruppengegner Ghana die Vorbereitung auf sein erstes Vorrundenspiel gestartet. Trainer Kwesi Appiah versammelte das Team um Fußball-Bundesligaprofi Kevin-Prince Boateng am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) im Estádio Rei Pelé in der Küstenstadt Maceió, in der der viermalige Afrikameister am Vorabend gelandet war und während des Turniers Quartier bezieht. Der Fokus gilt dem Auftaktmatch gegen die USA am Montag in Natal.

Bei der Übungseinheit fehlte Stürmer Majeed Waris, der sich Anfang der Woche beim Testspielsieg gegen Südkorea am Oberschenkel verletzt hatte. Mit Blick auf gleich 15 WM-Debütanten in seinem 23-er Kader neben gestandenen Leistungsträgern wie Boateng, Michael Essien oder Kwadwo Asamoah urteilte Coach Appiah: „Die meisten Spieler, die wir im Moment haben, spielen alle auf hohem Niveau Fußball.“ Auch das junge Durchschnittsalter des Teams sei kein Erfolgshindernis: „Die neuen Spieler wollen sich einen Namen machen, die erfahrenen wollen ihre Spuren hinterlassen. Das ist ein sehr guter Mix.“

+++ Argentinien bangt vor WM-Auftakt um Stürmer Higuain +++

19:37 Uhr: Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella bangt vor dem ersten Gruppenspiel bei der WM in Brasilien gegen Bosnien-Herzegowina (Samstag, 19.00 Uhr OZ/Sonntag, 00.00 Uhr MESZ/ZDF) um den Einsatz seines Starstürmers Gonzalo Higuain.

Der 26 Jahre alte Angreifer vom SSC Neapel plagt sich seit einem Monat mit Knöchelproblemen herum und wurde im Trainingsspiel am Donnerstag durch Ezequiel Lavezzi (Paris St. Germain) ersetzt. Auch Inter Mailands Rodrigo Palacio (ebenfalls Knöchelprobleme) musste sich schonen.

+++ Bosnien: Salihovic im Training verletzt +++

17:53 Uhr: WM-Neuling Bosnien-Herzegowina muss bei seinem Debüt bei der Weltmeisterschaft in Brasilien am Sonntag (19.00 Uhr OZ/0.00 Uhr MESZ/ZDF) in Rio de Janeiro gegen Argentinien möglicherweise auf Bundesliga-Profi Sejad Salihovic verzichten. Der Mittelfeldspieler von 1899 Hoffenheim musste das Training der „Drachen“ am Donnerstag in Guarajá wegen Oberschenkelproblemen abbrechen.

Eingehende Untersuchungen sollten laut bosnischem Verband Aufschluss über die Schwere der Blessur geben. Salihovic (29) war für das Duell mit dem zweimaligen Weltmeister von Trainer Safet Susic wohl nicht für die Startelf vorgesehen. Er galt jedoch als möglicher Ersatzkandidat für den Schalker Sead Kolasinac auf der Position des linken Außenverteidigers.

+++ Portugal trainiert vor 10.000 Zuschauern +++

16:58 Uhr: Der deutsche WM-Gegner Portugal hat am Donnerstag ein öffentliches Training vor rund 10 000 Zuschauern abgehalten. Die Arena des brasilianischen Zweitliga-Clubs AA Ponte Preta war beinahe komplett gefüllt, als Cristiano Ronaldo, Pepe und Co. am Vormittag zum ersten Mal in ihrem WM-Quartier in Campinas in de Nähe von Sao Paulo trainierten. Weltfußballer Ronaldo war bei der lockeren Einheit genauso dabei wie die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Pepe und Raul Meireles. „Ronaldo, Ronaldo“, riefen die Zuschauer immer wieder. Der Superstar von Real Madrid wurde selbst bei jeder Dehnübung gefeiert.

+++ Deutscher Schiedsrichter Brych pfeift Uruguay gegen Costa Rica +++

16:56 Uhr: Deutschlands WM-Schiedsrichter Felix Brych pfeift bei seinem ersten Spiel in Brasilien die Partie Uruguay gegen Costa Rica. Der Weltverband Fifa setzte den Münchner am Donnerstag zusammen mit seinen Kollegen Mark Borsch und Stefan Lupp für die Begegnung der Gruppe D in Fortaleza am Sonnabend (21.00 Uhr) an. Für Brych ist es der erste Einsatz bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Der 38-Jährige war in der abgelaufenen Bundesliga-Saison vor allem wegen des Phantomtors im Spiel Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen in die Schlagzeilen geraten. Trotz der Fehlentscheidung war Brych anstelle von Wolfgang Stark für die WM nominiert worden.

+++ Dante: Bei WM-Triumph könnte Afro-Look geopfert werden +++

15.20 Uhr: Brasiliens Fußball-Nationalspieler will im Falle eines WM-Triumphes möglicherweise zum zweiten Mal seine Jimi-Hendrix-Frisur opfern. „Ich will es nicht versprechen, denn das könnte Ärger mit meiner Frau geben“, sagte der Innenverteidiger vom FC Bayern München in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“. „Sie war damals nach der Aktion sehr, sehr sauer auf mich. Aber es könnte passieren.“ Dante hatte schon beim Nichtabstieg seines Ex-Clubs Borussia Mönchengladbach 2011 seine Afro-Frisur komplett abscheren lassen. „Ich habe in meinem Leben schon beinahe alles gewonnen. Der WM-Pokal fehlt noch. Insofern wäre das schon etwas sehr Besonderes, und da könnte ich mir mit den Haaren durchaus was einfallen lassen“, meinte der 30-Jährige.

+++ Bundeskanzlerin Merkel reist nach Brasilien +++

15.04 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird wie geplant das erste Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien verfolgen. Am Tag vor der Begegnung am 16. Juni in Salvador gegen Portugal reist sie zunächst in die Hauptstadt Brasilia.

Nach ihrer Ankunft trifft sich Merkel in der Residenz des deutschen Botschafters mit dem ersten Jahrgang brasilianischer Bundeskanzler-Stipendiaten. Dem schließt sich ein Gespräch mit Wirtschaftsvertretern an.

Am Abend des 15. Juni wird die Bundeskanzlerin dann mit militärischen Ehren durch die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff empfangen. Nach einem Abendessen, bei dem die beiden Regierungschefinnen offizielle Gespräche führen, reist Merkel weiter nach Salvador.

Am Morgen des 16. Juni spricht Merkel in Salvador bei einem Arbeitsfrühstück mit Mitarbeitern sowie Studierenden der Technischen Universität Senai Climatec. Ein weiterer Programmpunkt ist die Besichtigung des Benediktinerklosters São Bento. Am Tag nach dem Spiel fliegt die Bundeskanzlerin zurück nach Deutschland.

+++ Montolivo will WM als Fan verfolgen +++

14.55 Uhr: Der italienische Fußball-Nationalspieler Riccardo Montolivo will die WM-Spiele seines Teams nach seiner Verletzung als Fan verfolgen. „Wie schon 1998, 2002 und 2006. Als ich noch nicht gespielt habe, haben Länderspiele für mich immer Pizza und Bier mit Freunden bedeutet“, sagte der 29-Jährige der „Gazzetta dello Sport“ (Donnerstag). Der Deutsch-Italiener hatte sich vor knapp zwei Wochen im Testspiel gegen Irland das Schienbein gebrochen und verpasst daher die WM in Brasilien mit seiner Nationalelf. „Ich habe die größte Gelegenheit meiner Karriere verpasst“, sagte Montolivo. In dem Moment der Verletzung habe er eine „Mischung aus Wut und Enttäuschung“ gespürt. „Das ist Teil des Lebens und des Spiels. Man kann sich nicht aussuchen, wann so etwas passiert, aber wenn man fällt, muss man wieder aufstehen“, urteilte er. Seinem Team traut er bei der WM das Halbfinale oder das Finale zu. „Brasilien, Spanien und Deutschland stehen eine Stufe über uns. Mit Argentinien und den Niederlanden sind wir auf Augenhöhe“, sagte er.

+++ Analyse: Podolski wichtiger als Cristiano Ronaldo +++

14.38 Uhr: Die Bedeutung von Lukas Podolski für die deutsche Nationalmannschaft scheint höher zu sein als die von Superstar Cristiano Ronaldo für Portugal. 67 Prozent aller Einsätze von Podolski in der DFB-Auswahl endeten laut einer Castrol Edge Analyse mit einem deutschen Sieg. Ohne den 29-Jährigen waren es seit 2004 nur 52 Prozent.

Portugal gewann dagegen nur 57 Prozent der Länderspiele seit 2003, bei denen Cristiano Ronaldo dabei war. Ohne den Superstar lag die Siegquote mit 54 Prozent nur unwesentlich niedriger.

Podolski (29), der beim FC Arsenal unter Vertrag steht, absolvierte bisher 114 Länderspiele für Deutschland und erzielte dabei 47 Tore. Ronaldo (29/Real Madrid) traf in 111 Auftritten für Portugal 49-mal. Am Montag (18.00 Uhr MESZ/ARD) treffen beide bei der WM im Spiel der Gruppe G in Salvador aufeinander.

+++ Protest gegen WM – Adidas-Geschäft in Berlin beschädigt +++

14.21 Uhr: Aus Protest gegen die Fußball-WM hat eine vermummte Gruppe in Berlin randaliert und Scheiben zerstört. In der Nacht zu Donnerstag, dem Eröffnungstag der Weltmeisterschaft, warfen sie zahlreiche Schaufensterscheiben eines Adidas-Geschäfts im Stadtteil Mitte ein. Sie versuchten Müllcontainer anzuzünden und stoppten ein Polizeiauto, indem sie die Reifen beschädigten, wie die Polizei mitteilte. Bis zu 14 Täter sollen nach Zeugenaussagen beteiligt gewesen sein. In einem Bekennerschreiben im Internet wurde Adidas als einem der Hauptsponsoren der WM vorgeworfen, an Ausbeutung und Unterdrückung der brasilianischen Bevölkerung beteiligt zu sein. Das Unternehmen aus Herzogenaurach erklärte: „Wir verurteilen jegliche Form von Randale, Sachbeschädigung und Gewalt.“ Genau vor einem Monat, am 12. Mai, hatten Autonome mehr als 20 Scheiben der brasilianischen Botschaft in Berlin eingeworfen. Ein Zeuge sah nachts eine Gruppe vermummter Menschen fliehen. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Polizei übernahm die Ermittlungen. In Brasilien protestieren zahlreiche Menschen gegen die WM und fordern Maßnahmen gegen die Wohnungsnot sowie bessere Arbeitsbedingungen.

+++ DiCaprio zur WM-Party in Rio eingetroffen +++

14.01 Uhr: Ein Hauch von Hollywood im Hafen von Rio de Janeiro: Filmstar Leonardo DiCaprio ist am Mittwoch mit großer Gefolgschaft in der WM-Stadt eingetroffen und hat auf der Mega-Yacht Topaz von Scheich Mansour bin Zayed al-Nahyan, Klubbesitzer von Englands Meister Manchester City, gleich standesgemäß sein luxuriöses Quartier bezogen.

Laut Medienberichten aus Brasilien wollte der 39 Jahre alte US-Schauspieler am Donnerstag zum Eröffnungsspiel der WM-Endrunde zwischen Brasilien und Kroatien per Hubschrauber nach São Paulo jetten.

Die Yacht des „Ölprinzen“ aus Abu Dhabi gilt als fünftgrößte der Welt, misst 147 Meter, hat drei Swimming-Pools, zwei Hubschrauber-Landeplätze und soll rund 400 Millionen Euro kosten.

+++ Wilmots bis 2018 belgischer Fußball-Nationaltrainer +++

13.39 Uhr: Sechs Tage vor dem WM-Auftaktspiel in Belo Horizonte gegen Algerien hat der belgische Fußball-Nationaltrainer Marc Wilmots seinen Vertrag nun auch schriftlich um vier Jahre bis 2018 verlängert. Der 45-Jährige ist seit 2012 für die „Roten Teufel“ zuständig und schaffte mit ihnen die erste WM-Qualifikation seit 2002 in Japan und Südkorea. Damals stand Wilmots selbst noch in der Mannschaft, die im Achtelfinale am späteren Weltmeister scheiterte.

Bei der WM in Brasilien gilt Belgien als heißer Außenseiter. Die Mannschaft trifft in der Gruppe H neben Algerien noch auf Russland und Südkorea. Wilmots' bisheriger Kontrakt endete mit der WM in Südamerika. Im April war sich mit dem Verband bereits über eine weitere Zusammenarbeit einig geworden, allerdings wartete er noch mit der Unterschrift, bis auch die Verträge seiner Mitarbeiter verlängert wurden.

In Deutschland ist „das Kampfschwein“ Marc Wilmots vor allem durch den UEFA-Cup-Sieg mit den „Eurofightern“ von Schalke 04 ein Begriff. Im Finale gegen Inter Mailand verwandelte er 1997 den entscheidenden Elfmeter. 2003 trainierte er die Schalker auch für einige Monate.

+++Papst beschwört mit Tweet Geist der Brüderlichkeit+++

13.30 Uhr: Papst Franziskus ist in Gedanken auch beim größten Sportereignis des Jahres: „Ich wünsche allen eine schöne Fußballweltmeisterschaft, ein Turnier in einem Geist wahrer Brüderlichkeit“, schreibt das Kirchenoberhaupt in einer Botschaft über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Zuvor hatte der Vatikan eine ausführliche Botschaft des Papstes zur WM veröffentlicht, die am Abend in Brasilien beginnt. Darin heißt es, er hoffe auf ein faires „Fest der Solidarität unter den Völkern“. Zwar könne nur eine Mannschaft den Pokal gewinnen. „Aber wenn wir diese Lektion des Sports lernen, werden wir letztlich alle Sieger sein“, so der Papst.

+++ Lemke-Kritik an WM-Machern: Nachhaltigkeit missachtet +++

12.48 Uhr: Sportsonderberater Willi Lemke (67) von den Vereinten Nationen (UN) hat die Macher der Fußball-WM in Brasilien für die Missachtung des Nachhaltigkeitsgedankens kritisiert. „Da haben die Demonstranten in Brasilien völlig recht. Wenn ein neu gebautes Stadion anschließend leer steht, dann ist es Schwachsinn, dafür so viel Geld zu investieren. Dann hätte man das Geld lieber in neue Schulen oder Krankenhäuser stecken sollen“, sagte Lemke am Tag der WM-Eröffnung nach seiner Ankunft am Zuckerhut im Interview mit dem Rundfunksender rbb inforadio.

Nach Ansicht des Aufsichtsrats-Vorsitzenden von Bundesligist Werder Bremen seien für die WM in Brasilien „zu viele Stadien“ gebaut worden: „Das wäre auch mit weniger gegangen.“

Angesichts der sozialen Probleme im WM-Gastgeberland hält Lemke eine Fortsetzung der Proteste gegen die Milliardenausgaben für die WM auch nach Turnierbeginn für möglich. „Wird der Fußball die Herzen der Leute überwältigen und den Kopf mal ein paar Wochen ausschalten lassen? Oder gibt es so viel Frust - egal ob nun Hunderttausende Gäste im Land sind -, dass die Menschen trotzdem weiter demonstrieren und die Kreuzungen blockieren? Dann wird es ganz schwer mit dem Verkehr in Brasilien.“

+++ Ronaldo vor WM-Start: „Bin bei 99,9 Prozent“ +++

12.27 Uhr: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo ist bereit für das erste WM-Spiel gegen Deutschland. „Ich bin bei 99,9 Prozent“, sagte er der portugiesischen Sportzeitung „A Bola“ (Donnerstag) im WM-Quartier im brasilianischen Campinas und äußerte sich damit zum ersten Mal selbst zu seinem Fitness-Zustand. Aufgrund von Oberschenkel- und Knie-Problemen hatte Ronaldo zu Beginn der WM-Vorbereitung mehr als eine Woche lang nicht mit der Mannschaft trainieren können. Beim 5:1-Testspiel-Sieg gegen Irland am Dienstagabend spielte der Weltfußballer des Jahres von Real Madrid aber bereits wieder 65 Minuten mit.

+++ Zehn Tote durch Überschwemmungen in Brasilien +++

12.10 Uhr: Durch Überschwemmungen sind in Südbrasilien zehn Menschen ums Leben gekommen. Wie die Nachrichtenportal „G1“ am Mittwoch berichtete, haben starke Regenfälle im Bundesstaat Paraná zur Überflutung des Rio Iguazú geführt. Das Hochwasser erstreckt sich bis Paraguay und Argentinien. Die enormen Wassermengen haben Auswirkungen auf den Paraná-Fluss, in den der Rio Iguazú mündet, sowie auf das gesamte Gebiet Alto Paraná in Paraguay. Die Iguazú-Wasserfälle im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay hatten bereits am Montag den höchsten Wasserstand erreicht, der jemals verzeichnet wurde. Die Fließmenge habe 36-Mal den normalen Stand übertroffen, berichtete die Zeitung „Clarín“. Aufgrund der Überschwemmungen wurde der Park vorübergehend geschlossen, wurde aber Mittwoch teilweise wieder freigegeben. In Paraguay und Argentinien werden Vorkehrungen für die drohenden Überschwemmungen durch den Rio Paraná getroffen. In den nächsten Tagen wird der Höchststand des Paraná im Süden Paraguays erwartet, wie die Zeitung „ABC Color“ berichtete. Vorsorglich seien bereits 200 Familien in Sicherheit gebracht worden.

+++ Fanmeile in Berlin erwartet bis zu 500.000 Besucher +++

11.52 Uhr: Die Fanmeile in Berlin öffnet am Montag zum ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Brasilien gegen Portugal (18 Uhr/ARD) erstmals ihre Pforten. An 13 Tagen der Endrunde werden auf Deutschlands größter Public-Viewing-Veranstaltung vor dem Brandenburger Tor jeweils bis zu 500.000 Besucher erwartet.

„Wenn die Fans Spaß und Freude mitbringen, können wir ein zweites Sommermärchen nach 2006 erleben. Hier wird gefeiert und getrauert - hoffentlich bis zum Finale“, sagte Willi Kausch vom Veranstalter K.I.T. Group. Hinter Kausch liegen zähe Monate der Verhandlungen. Letztendlich konnte die Fanmeile den Platz aber gegenüber der Fashion Week und dem Christopher Street Day behaupten.

Geöffnet wird der Fan-Park am Tiergarten zu den Spielen der deutschen Mannschaft sowie an allen K.o.-Spieltagen täglich jeweils von 13.00 bis 1 Uhr. Am Brandenburger Tor steht eine 65 qm große Videowand bereit, achte weitere Großleinwände wurden auf der Straße des 17. Juni installiert. Neben den WM-Spielen gibt es Live-Acts auf den Bühnen, DJ's, Talkshows und Gewinnspiele.

+++ Forza Azzurri! - Gazzetta erscheint erstmals in blau +++

11.12 Uhr: Als deutlich sichtbares Zeichen der Unterstützung für die Squadra Azzurra ist die renommierte italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport erstmals nicht in rosa, sondern in blau erschienen. Die gesamte Ausgabe zum Auftakt der WM wurde auf hellblauen Seiten gedruckt. „Heute ändert die Gazzetta erstmals in ihrer Geschichte die Farbe. Wir erscheinen in hellblau, der Farbe unserer Leidenschaft für die Nationalmannschaft“, schrieb Chefredakteur Andrea Monti in seinem Kommentar.

Die auflagenstärkste Sportzeitung Italiens und die zweitälteste der Welt erscheint seit dem 2. Januar 1899 in rosa. Damit konnte sich die Zeitung optisch von der Konkurrenz abheben. Die größte bisher erreichte Auflage betrug 2,30 Millionen - nach dem Weltmeistertitel der Nationalmannschaft bei der WM 2006 in Deutschland.

+++ Papst wünscht sich WM „im Geist der wahren Brüderlichkeit“ +++

10.27 Uhr: Gruß aus dem Vatikan: Papst Franziskus hat zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien allen Beteiligten eine „wunderbare WM“ gewünscht. „Ich hoffe, ,dass die WM im Geist der wahren Brüderlichkeit gespielt wird“, twitterte der Papst auf seinem Account.

Papst Franziskus gilt das Fan des argentinischen Erstligisten Atlético San Lorenzo de Almagro aus seiner Heimatstadt Buenos Aires. Seit Beginn seines Pontifikats im März 2013 hat er mehrmals Fußballmannschaften getroffen.

Zuletzt warnte der Pontifex vor der Kommerzialisierung des Fußballs. „Fußball ist ein großes Geschäft, der wirtschaftliche Faktor darf aber nicht den sportlichen überlagern“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.

+++ Bodenpersonal an Rios Flughäfen will zur WM-Eröffnung streiken +++

10.02 Uhr: Ein Teil des Bodenpersonals an den Flughäfen Rio de Janeiros ist am WM-Eröffnungstag im Streik. Die Gewerkschaft SIMARJ kündigte für Donnerstag einen 24-stündigen Ausstand der Beschäftigten am innerstädtischen Airport Santos Dumont sowie am internationalen Flughafen Galeão an. Sie fordert unter anderem Gehaltsverbesserungen und begründete die Aktion mit neunmonatigen „frustrierenden“ Verhandlungen. Wie viele Mitarbeiter sich an dem Ausstand beteiligen wollen, blieb noch unklar. In der WM-Eröffnungsstadt São Paulo ist unterdessen ein neuer Streik der U-Bahnfahrer abgewendet. Die Gewerkschaft beschloss am Mittwochabend (Ortszeit) den Ausstand nicht fortzusetzen. Sie wird aller Voraussicht nach das Angebot für eine Lohnerhöhung von 8,7 Prozent annehmen. Zum Schluss hatte die Gewerkschaft noch die Rücknahme von rund 40 Kündigungen verlangt, die im Laufe des Streiks ergangen waren. Dies lehnten die Arbeitgeber aber ab. Vergangene Woche hatte ein mehrtägiger Streik der U-Bahnfahrer zu einem Verkehrschaos in der Elf-Millionen-Metropole geführt. Über die Hälfte der 65 Metro-Stationen blieben zeitweise geschlossen. Gouverneur Geraldo Alckmin hatte die Gewerkschaft eindringlich gewarnt, den Streik am WM-Eröffnungstag wieder aufzunehmen.

+++ WM-Teilnehmerfeld komplett: Portugal, Ghana, Südkorea in Brasilien +++

9.37 Uhr: Als letzte der 31 ausländischen WM-Teilnehmer sind am Mittwoch die Nationalmannschaften aus Portugal, Ghana und Südkorea in Brasilien eingetroffen. Damit ist das mit Gastgeber Brasilien 32 Teams zählende Teilnehmerfeld der 20. Fußball-Weltmeisterschaft komplett. Ghana und Portugal sind beide Gruppengegner der DFB-Elf. Gegen Portugal bestreitet Deutschland am 16. Juni sein Auftaktspiel in Salvador. Am 21. Juni heißt der Gegner dann in Fortaleza Ghana. Südkorea ist in der Gruppe H mit Belgien, Russland und Algerien. An diesem Donnerstag wird die WM in São Paulo mit der Partie Brasilien-Kroatien eröffnet.

+++ Kroatien selbstbewusst vor WM-Auftakt +++

9.14 Uhr: Mit großem Selbstvertrauen hat Kroatiens Trainer Niko Kovac Gastgeber Brasilien vor dem WM-Eröffnungsspiel an diesem Donnerstag (22.00 Uhr/ZDF) in São Paulo den Kampf angesagt. „Wir sind für eine Überraschung gut. Ich bin zuversichtlich, dass mein Team ein historisches Ergebnis erreichen kann, wenn es nach Plan läuft“, sagte der Ex-Bundesliga-Profi am Mittwochabend. Seine Mannschaft wolle versuchen, den WM-Favoriten durch mutigen Offensivfußball aus dem Rhythmus zu bringen. „Wir werden keinen Bus ins Tor stellen. Wir wollen angreifen und unsere Chance suchen. Und wir werden bis zum Schlusspfiff kämpfen. Das verspreche ich“, meinte Kovac, der offen ließ, welcher Akteur für den gesperrten Angreifer Mario Mandzukic auflaufen wird. Brasiliens Superstar Neymar flöße ihm keine Angst ein. „Ich habe wegen Neymar keine schlaflosen Nächte. Er ist ein Weltklassespieler, aber ich hatte sechs Monate Zeit, Brasilien zu studieren“, erklärte Kovac. „Das kleine Kroatien hat auch Weltklassespieler. Vielleicht hat ja Scolari schlaflose Nächte.“ Brasiliens Coach Luiz Felipe Scolari hatte aber kurz zuvor offenbart, gut schlafen zu können.

+++ Prandelli: Deutschland eines der „stärksten Teams“ +++

8.42 Uhr: Der italienische Nationaltrainer Cesare Prandelli will bei der Fußball-WM in Brasilien ein Duell mit der deutschen Elf unter allen Umständen vermeiden. „Ich wünsche mir absolut nicht, auf Deutschland zu treffen, weil sie eines der stärksten Teams sind“, sagte der 56-Jährige. Trotz der Siege bei der EM 2012 und der WM 2006 ist das DFB-Team für ihn kein Wunschgegner. „Wir wollen nicht gegen Deutschland spielen, so etwas geht nicht immer gut“, betonte Prandelli. Die Stärke des DFB-Teams sieht er in der Mischung aus deutscher Mentalität und den Stärken der Spieler, die „türkische oder andere Wurzeln haben“.

+++ Schauspieler Tom Schilling tippt auf Brasilien +++

8.32 Uhr: Der Schauspieler Tom Schilling (32) setzt bei der Fußball-Welmeisterschaft auf Gastgeber Brasilien. „Ich gehe fest davon aus, dass die gewinnen“, sagte Schilling der Nachrichtenagentur dpa. Für das südamerikanische Land sprächen der Heimvorteil und die Erfahrung mit den klimatischen Bedingungen. Außerdem seien die Brasilianer einfach „eine starke Mannschaft, die immer gewinnen können“. Für Deutschland sieht Schilling dagegen keine Chance. „Ich glaube irgendwie zum ersten Mal nicht so richtig an uns.“ Der vielfach preisgekrönte Schauspieler war 2000 mit dem Film „Crazy“ bekannt geworden und hatte zuletzt unter anderem als Hauptdarsteller in „Oh Boy“ für Aufsehen gesorgt. Unter dem Titel „A Coffee in Berlin“ läuft die mit sechs Deutschen Filmpreisen ausgezeichnete Tragikkomödie ab Freitag auch in US-Kinos an.

+++ Fußball mit Orgelbegleitung – Public Viewing in der Kirche +++

8.15 Uhr: Kirchenorgel statt Reporter-Kommentar: Bei seinen Fußball-Konzerten zur WM 2014 begleitet Stummfilmpianist Stephan Graf von Bothmer die Kicker mit Live-Musik an Orgel, Flügel und Keyboards. In der Berliner Emmaus-Kirche startet Bothmer am Freitag (13.6.) mit dem Spiel Spanien-Niederlande seine WM-Tour, die ihn auch nach Kleinmachnow in Brandenburg, Metzingen in Baden-Württemberg und Wil in der Schweiz führt. Stilistisch schöpfe er aus allem, was die Musikgeschichte hergebe - von Beethoven und Rachmaninoff bis Deep Purple und Pink Floyd, sagte Bothmer, der auch selbstkomponierte Melodien spielt. „Geht es auf das Tor zu, steigern wilde Akkorde die Spannung. Geht der Ball vorbei, kommt die Enttäuschung, musikalisch gesteigert, mit vielfacher Wucht.“ Manchmal spiele er als Kommentar auch „musikalische Scherze“ wie „Oops, I did it again“ oder „Wunder geschehen immer wieder“. Und der Pianist betont: „Bei jedem Fußballkonzert gibt es Bier und andere Getränke – auch in den Kirchen.“