Darauf mußte die Grande Nation lange warten. Thierry Henry hat das erste WM-Tor für Frankreich seit dem WM-Finale 1998 erzielt. Das wars dann aber auch schon mit der Freude. Am Ende kamen die Franzosen gegen Südkorea über ein 1:1 nicht hinaus. Es droht erneut der vorzeitige WM-K.o.

LEIPZIG. Auch im zweiten WM-Spiel blieb Frankreich in Leipzig den Nachweis schuldig, zum Favoritenkreis zu gehören. Zwar beendete Thierry Henry mit seinem Treffer in der neun Minuten die seit dem WM-Finaltriumph anhaltende Durststrecke. Doch in der 81. Minute entriß Park Ji-Sung mit seinem Ausgleichstor der "Equipe Tricolore" in der am Ende spannenden Partie den schon sicher geglaubten Sieg. Die Franzosen müssen nun fürchten, wie 2002 schon in der Vorrunde zu scheitern.

Doch auch Südkorea steht am letzten Vorrunden-Spieltag in der Gruppe G am Freitag unter Druck. Die Franzosen müssen ihrerseits gegen Togo zudem ohne Zinedine Zidane gewinnen, der wegen seiner zweiten Gelben Karte gesperrt ist und möglicherweise in Leipzig sein letztes Länderspiel absolvierte. Auch Eric Abidal ist nach zwei Mal Gelb zum Zuschauen verurteilt. Die Südkoreaner haben gegen die Schweiz noch ihre Chance auf das Achtelfinale.

Vor 40 000 Zuschauern im ausverkauften Leipziger WM-Stadion begannen die Franzosen wesentlich engagierter als beim 0:0 im Auftaktspiel gegen die Schweiz. Obwohl Trainer Raymond Domenech in Henry erneut nur eine Spitze aufbot, hatte der Favorit ein deutliches Übergewicht.

Die Südkoreaner brachten hingegen nichts zustande. Ihr niederländischer Trainer Dick Advocaat hatte überraschend den 2:1- Siegtorschützen gegen Togo, den Duisburger Ahn Jung-Hwan, auf der Bank gelassen. Dem Angriffsspiel der Asiaten tat dieser Verzicht nicht gut. Vor der Pause bekam Frankreichs Torwart Fabien Barthez nichts zu tun.

Advoccat brachte zur zweiten Halbzeit in Seol Ki-Hyeon einen weiteren Stürmer. Auch Ahn durfte nach 70 Minuten mitwirken. Viel besser wurde das Spiel der Südkoreaner zunächst nicht. Zwar wurde die Partie ausgeglichener, in Bedrängnis kamen die Franzosen zunächst nicht. Doch auch sie hatten nicht mehr viel zu bieten. Park Ji Sung von Manchester United nutzte die erste Chance der Südkoreaner zum Ausgleich. Sein Heber in der 81. Minute über Barthez konnte William Gallas nicht auf der Linie wegschlagen.